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4. November 2020 | 17:13 Uhr
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Bundesbürger wollen bei Reiseausgaben sparen

Laut einer Studie der Bundesbank belastet die Corona-Krise das Portemonnaie vieler Menschen in Deutschland stark. Weniger Geld ausgeben wollen die Betroffenen in erster Linie für Urlaub und Freizeitaktivitäten.

Gürtel enger schnallen

Bei ihren Reiseausgaben wollen viele Deutsche den Rotstift anlegen

Mehr als 40 Prozent erlitten Einkommenseinbußen oder sonstige Verluste wegen der Pandemie oder der Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung, schreibt die Bundesbank in der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage, an der rund 2000 Menschen nach dem ersten Lockdown im Mai teilgenommen hatten. Beschäftigte waren demnach mit 46 Prozent wesentlich stärker betroffen von finanziellen Folgen als Nichterwerbspersonen (28%). Zur zweiten Gruppe gehören hauptsächlich Rentner und Pensionäre. Die Befragten rechneten in der Anfangsphase der Corona-Krise damit, dass ihr monatliches Nettoeinkommen in den kommenden zwölf Monaten im Schnitt um 64 Euro sinken werde, heißt es in der Studie.

Niedrige Einkommen am stärksten betroffen

Die Unterschiede unter den Befragten waren groß: 40 Prozent von ihnen erwarten, dass ihr Einkommen um mehr als 500 Euro pro Monat sinkt, acht Prozent rechnen mit keiner Veränderung. 52 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben interessanterweise an eine Steigerung ihrer Einkünfte um durchschnittlich 290 Euro. Dies sind vor allem Angestellte sowie Rentner und Pensionäre, die davon ausgehen, dass sie ihren Job behalten oder ihre Altersbezüge weiter fließen und erhöht werden.

"Die Menschen mit den niedrigsten Einkommen rechneten mit den größten Einkommensverlusten", erklärten die Autoren. Sie seien oft in unsicheren Jobs beschäftigt oder mit Tätigkeiten, die von der Krise besonders gebeutelt sind. Frauen seien zudem überdurchschnittlich stark betroffen.

Konsum mittelfristig stabil

Die meisten Befragten planten zum Zeitpunkt der Befragung, in einem Jahr ebenso viel Geld auszugeben wie in den zwölf Monaten davor. Zudem sei die Bereitschaft hoch, unerwartete Einmalzahlung zum Konsum zu verwenden. Aus den Antworten auf die Frage, was sie mit einem geschenkten monatlichen Haushaltseinkommen tun würden, ging hervor, dass dieses zur Hälfte in Konsum fließen würde. Zugleich wollten diejenigen, die mehr sparen, das an vielen Stellen tun, so die Bundesbank. "Der Effekt ist bei Haushalten, die aufgrund der Corona-Krise Verdienstausfälle hinnehmen mussten oder mit künftigen Einkommensverlusten rechnen, stärker ausgeprägt." Auf der Kürzungsliste stünden in erster Linie Reisen und Urlaub sowie Freizeitaktivitäten, so die Bundesbank. Weniger kräftig sparen wollten die Menschen demnach an Bekleidung und Schuhen sowie an Mobilität.

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