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21. Februar 2024 | 15:29 Uhr
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Bundesbürger haben wenig Ahnung von nachhaltigem Reisen

Eine Befragung im Auftrag des Portals Holidaycheck belegt starke Defizite im Wissen der Deutschen über die Möglichkeiten nachhaltigen Reisens. So kennen 24 Prozent der Befragten keine nachhaltigen Reisemöglichkeiten. Zertifizierungs- und Gütesiegel in der Reisebranche sind 61 Prozent gänzlich unbekannt.

Nachhaltigkeit Hotel Foto iStock violetkaipa

Viele Urlauber sind an nachhaltigeren Reisen interessiert, wissen aber wenig darüber

Nur knapp 20 Prozent der Umfrageteilnehmer wissen, dass sowohl Unterkünfte als auch Verkehrsmittel und Pauschalreiseanbieter nachhaltige Zertifizierungen anbieten. Auch die Möglichkeit, CO2-Emissionen von Unterkünften und Transportmitteln zu kompensieren, ist nur knapp einem Viertel der Umfrageteilnehmer bekannt.

Dabei ist eine Bereitschaft zu nachhaltigerem Reisen durchaus erkennbar. Von den Möglichkeiten, Reise nachhaltiger zu gestalten, käme für zwei Drittel in Frage, künftig auf Kreuzfahrten zu verzichten. Mehr als die Hälfte würde auf Flugreisen verzichten oder diese durch die Nutzung anderer Verkehrsmittel ersetzen. Ebenso viele können sich vorstellen, längere Autoreisen zu vermeiden. Auf den weiteren Rängen folgen die Nutzung von Nachhaltigkeitszertifizierungen und -labels für Unterkünfte, beim Pauschalreiseveranstalter und beim Transportmittel.

Wenig Euphorie bei CO2-Kompensation

CO2-Kompensationszahlungen von Transportmitteln und Unterkünften rangieren auf den hinteren Plätzen. Gegen eine CO2-Kompensation spricht für viele Umfrageteilnehmer, dass sie nicht wissen, wofür der Aufpreis der CO2-Kompensation verwendet wird. Zudem haben sie nicht das Gefühl, durch die Buchung eines nachhaltig gekennzeichneten Angebots etwas bewegen zu können oder sie wollten sich beim Reisen schlichtweg nicht mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen.

Fast zwei Drittel der Befragten finden es schwierig, herauszufinden, wie sie ihre Reisen umweltfreundlicher gestalten können. Für drei Viertel der Befragten bedeutet Reisen einfach eine Belohnung für das, was übers Jahr geleistet wird, und man möchte sich in der Zeit nicht zwingend mit Umwelt- und Klimaschutz befassen.

Gemeinsame Aufgabe aller Akteure

Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass alle gemeinsam, also Reiseanbieter, Politik und Reisende, die Verantwortung für nachhaltiges Reisen übernehmen sollten, keinesfalls aber die Reisenden alleine. Diese Gruppe wünscht sich mehr Informationen darüber, wie Urlaub umweltfreundlich gestaltet werden kann und würde bevorzugt bei Anbietern buchen, die nachhaltigen Urlaub anbieten.

Knapp die Hälfte der Befragten wäre bereit, für Nachhaltigkeit beim Reisen einen Aufpreis zu zahlen. Besonders hoch ist die Bereitschaft in der jüngeren Zielgruppe. Die Hälfte der 16- bis 29-Jährigen wäre gewillt, bis zu 20 Prozent des Gesamtreisepreises für Nachhaltigkeit auszugeben. Es mangele nicht an der Bereitschaft, sondern eher an Informationen, wie Urlaub nachhaltig gestaltet werden kann, resümieren die Autoren der Umfrage. 

Für die Online-Befragung wurde eine bevölkerungsrepräsentative Gesamtmenge von 1.000 Menschen im Alter zwischen 16 und 69 Jahren ausgewählt.

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