Wo Reiseprofis die Risiken der EU-Pauschalreise-Pläne sehen
Rund 80 Prozent der Vertreter von Reisebüros und Veranstaltern rechnen mit schwerwiegenden Auswirkungen der geplanten Revision der Pauschalreiserichtlinie auf ihr Geschäft. Am meisten Sorgen bereiten die sogenannte Drei-Stunden-Regel und die Ausweitung des Stornorechts am Wohnsitz oder Abreiseort.
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An der aktuellen Reise-vor9-Umfrage nahmen knapp 400 Reiseprofis teil. Unter den Reisebüros befürchten 36 Prozent sehr schwerwiegende Auswirkungen der geplanten Revision der EU-Pauschalreiserichtlinie auf ihr Geschäft, 46 Prozent rechnen mit eher schwerwiegenden Folgen. Bei den Veranstaltern sehen 32 Prozent sehr gravierende Konsequenzen voraus, 48 Prozent glauben an eher schwerwiegende Folgen.
Knackpunkt Drei-Stunden-Regel
Knapp 90 Prozent der Reisebüros hadern besonders mit der sogenannten Drei-Stunden-Regel, nach der laut Entwurf aus zwei Einzelleistungen automatisch eine Pauschalreise werden soll, wenn diese innerhalb von drei Stunden bei einem Mittler gebucht werden. Knapp 80 Prozent finden die Idee, Ereignisse am Wohn- oder Abreiseort mit in den Kanon der Kriterien für kostenlose Stornos einzubeziehen, problematisch.
Stornobedingungen sorgen Veranstalter
Die Veranstalter sehen die Drei-Stunden-Regel weniger kritisch; vermutlich, weil sich ihr Fokus ohnehin auf Pauschalreisen richtet. 38 Prozent halten die Folgen für sehr oder eher schwerwiegend. Die mögliche Ausweitung der Stornobedingungen auf Ereignisse am Wohn- oder Abreiseort sehen indes knapp 80 Prozent der Vertreter von Veranstaltern kritisch; 63 Prozent sorgen sich wegen der geplanten Verschärfung der Rückzahlungsfrist für Kundengelder und 54 Prozent hadern mit der Deckelung der Anzahlungshöhe bei 25 Prozent. Letztere bereitet dem Vertrieb naturgemäß weniger Sorgen. Nicht einmal jeder dritte der Reisebürovertreter sieht deshalb größere Schwierigkeiten.
Christian Schmicke
Über mögliche Folgen der avisierten Drei-Stunden-Regel haben wir im Reise vor9 Podcast mit dem Chef des Verbands Internet Reisevertrieb, Michael Buller, gesprochen. Einfach mal reinhören:
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