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24. Juli 2023 | 17:58 Uhr
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Wie Veranstalter auf die Griechenland-Brände reagieren

Nach den Evakuierungen in Folge der Brände im Südosten von Rhodos haben Veranstalter Reisen in die betroffenen Urlaubsorte für unterschiedliche Zeiträume abgesagt. Auf der Insel Korfu, wo ebenfalls Touristen vor Waldbränden in Sicherheit gebracht werden mussten, sind die Brände mittlerweile offenbar unter Kontrolle.

Waldbrand

Auf Rhodos wüteten auch am Montag noch Waldbrände

Vor allem der Ort Kiotari südlich von Lindos sei stark von den Feuern betroffen, berichtete eine Hotelbesitzerin am Montag dem Fachportal FVW. Hotels seien nicht zerstört worden. Urlauber und das Hotelpersonal seien vor allem wegen der starken Rauchentwicklung in Sicherheit gebracht worden. Die Hoteliers hofften, dass sie in den nächsten Tagen wieder öffnen könnten.

Der Krisenwarndienst A3M meldete am Montagnachmittag, dass die einige Kilometer von der Küste entfernten Orte Malonas und Massari evakuiert werden mussten, da in der Nähe der beiden Ortschaften ein Feuer wieder aufgeflammt sei. Darüber hinaus sei ein Brand bei der Ortschaft Gennadi im Südosten wieder aufgelodert; dort seien intensive Löschungsarbeiten im Gange.

Zahlreiche Hotelanlagen betroffen

Die Veranstalter DER Touristik und FTI haben nach eigenen Angaben jeweils "eine niedrige vierstellige Zahl“ betroffener Gäste vor Ort. Laut DER Touristik wurden aus 24 Vertragshotels Urlauber evakuiert. Für Reisende, die frühzeitig nach Hause wollten, würden Rückflüge organisiert. DER Touristik hat zudem alle Reisen in den Süden von Rhodos bis einschließlich Samstag (29. Juli 2023), abgesagt. Von FTI heißt es ebenfalls, alle Gäste seien "wohlauf und außer Gefahr". Die Agentur Meeting Point Hellas habe sie anderweitig unterbringen und versorgen können. Sollten Gäste vorzeitig abreisen wollen, prüfe man die Möglichkeiten und koordiniere, falls nötig, außerplanmäßige Rückflüge. Reisen nach Rhodos sagt FTI bis einschließlich 26. Juli ab.

Bei Schauinsland werden bei Abflug bis zum 26. Juli Reisen in evakuierte Hotels abgesagt. Der Veranstalter könne aufgrund der aktuellen Situation derzeit keine Hotelumbuchungen innerhalb Rhodos anbieten. 24 Hotels seien von einer Evakuierung betroffen sind. Reisen in nicht evakuierte Hotels sagt Schauinsland-Reisen dagegen nicht aktiv ab. Rund 90 Prozent der Hotels von Rhodos sind nach Aussagen von Vertretern der Kommunalbehörde unversehrt von den Bränden geblieben.

Alltours hat zunächst alle Abreisen nach Rhodos bis einschließlich Montag abgesagt. Zudem hat der Veranstalter Reisen in 16 Hotels bis zum 26. Juli storniert. Die Kunden könnten nach Kreta, Mallorca oder auf die Kanaren umbuchen, heißt es. Reisen in die betroffene Region könnten mit Abflug bis 30. Juli auf Kundenwunsch ebenfalls kostenfrei umgebucht oder storniert werden. Ab Donnerstag hoffe man wieder auf weitgehenden Normalbetrieb.

Notdienst für Urlauber ohne Papiere

Das griechische Außenministerium hat am Flughafen von Rhodos einen Hotspot eingerichtet. Dort können Urlauber unbürokratisch eine Ausreisegenehmigung erhalten, wenn sie keine Ausweispapiere mehr haben, melden griechische Medien. Airlines wie Condor und Eurowings halten unterdessen an ihren planmäßigen Flügen von und nach Rhodos vorerst fest. Tuifly hatte hingegen angekündigt, zunächst nur Maschinen für heimreisende Urlauber zur Verfügung zu stellen, aber aktuell keine neuen Gäste auf die Insel zu bringen.

Der TUI-Konzern teilte am Montagabend mit, dass er alle Buchungen von Reisen nach Rhodos bis einschließlich Freitag, 28. Juli, storniert. Alle geplanten Flüge nach Rhodos fänden ohne Urlaubspassagiere statt, um Gäste wieder in ihre Heimatländer zurückzubringen. Gäste mit Buchungen, deren Urlaub in den kommenden Tagen bis einschließlich Sonntag, 30. Juli, beginne, könnten kostenlos auf andere Destinationen umbuchen oder ihre Reise stornieren. Buchungen für den südöstlichen Teil der Insel würden darüber hinaus bis einschließlich Sonntag, 30. Juli storniert. 

Am frühen Montagmorgen hatten laut  TUI sechs zusätzlich eingesetzte Maschinen Gäste aus Deutschland und Großbritannien zurück nach Hause gebracht. Die TUI-Flugzeuge hätten sowohl TUI-Kunden als auch andere zurück nach Hannover, Frankfurt und Stuttgart sowie in UK nach London-Gatwick, Birmingham und Manchester gebracht. Darüber hinaus werde ein weiterer TUI-Flug dänische Gäste zurück nach Billund bringen. Weitere Einsätze seien geplant, so Thomas Ellerbeck, Mitglied des Group Executive Committee der TUI. Am Sonntag hatte der Konzern rund 39.000 Gäste auf der Insel, von denen 7.800 von der Situation betroffen waren.

Offenbar leichte Entspannung auf Korfu 

Auf Korfu waren in der Nacht zum Montag mehr als 2.400 Menschen in Sicherheit gebracht worden, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Inzwischen seien die Waldbrände überwiegend unter Kontrolle. Die Touristen könnten nach und nach zurück in ihre Hotels zurückkehren, heißt es unter Verweis auf den örtlichen staatlichen Radiosender. Brände wurden außerdem auf den Inseln Euböa und Evia, bei Karystos und auf der Halbinsel Peloponnes nahe der kleinen Hafenstadt Egio gemeldet. Auch dort seien zahlreiche Dörfer evakuiert worden. Niemand sei bislang verletzt worden, erklärte der Rettungsdienst.

Christian Schmicke

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