Tägliche News für die Travel Industry

28. Juni 2023 | 07:00 Uhr
Teilen
Mailen

Wie der JF-Chef das Aus für sein Unternehmen erklärt

Zu wenige Reiseleiter in Japan und zu wenige Fachkräfte in der eigenen Zentrale hätten dazu geführt, dass die versprochenen Kapazitäten für Japan-Reisen nicht mehr zu bewältigen gewesen wären, sagte der Chef des Veranstalters JF Tours der FVW. Zudem habe man angesichts starker Nachfrage "optimistisch geplant", räumte der Firmengründer, der zuvor kurzfristig alle Reisen abgesagt hatte, ein.

Japan Tokio Fuji iStock HIT1912

Das Japan-Geschäft, hier Tokio und der Fuji, boomt weiter, doch JF Tours ist aus dem Rennen

"Besonders gravierend war für uns der Fachkräftemangel im eigenen Land", zitiert die FVW JF Tours-Chef Frangenberg zum Aus für den Japan-Spezialisten. Während Corona habe er viele wertvolle Mitarbeiter verloren. Fließend Japanisch sprechende und mit der touristischen Infrastruktur des Landes bestens vertraute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien "am Markt äußerst schwer zu akquirieren". Eine "monatelange intensive Personalsuche" für die Zentrale in Hilden sei "weitgehend erfolglos" geblieben.

Zudem habe JF Tours angesichts der hohen Nachfrage, die sich bereits vor der Öffnung Japans nach der Pandemie angekündigt habe, "optimistisch geplant". Diese Kombination wurde dem Unternehmen nun offenbar zum Verhängnis. Innerhalb Japans habe sich der Wettbewerb um Hotel- und Buskapazitäten auch angesichts der wieder erwachten asiatischen Quellmärkte "erheblich verschärft", so Frangenberg. Die asiatischen Veranstalter hätten dabei "klare Vorteile", während die Europäer zunehmend zeit- und personalintensive Gespräche wie Nachverhandlungen mit den japanischen Anbietern führen müssten.

Andere Player übernehmen

Was den vielen Veranstaltern, die auf Zubucherangebote und Rundreisen von JF Tours zurückgriffen, Sorgenfalten in die Stirn trieb, sorgte bei anderen Anbietern für frischen Wind und neue Geschäftsperspektiven. Einer von ihnen ist der Japan-Spezialist Jörg Albrecht, der seit 2016 den Veranstalter Albrecht & Kojima betreibt. Albrecht ist nun mit vielen neuen Veranstalterpartnern ins Geschäft gekommen und steht vor einer deutlichen Ausweitung seines Geschäftsvolumens.

Im neuen Reise vor9 Podcast, der ab Mittwochnachmittag verfügbar ist, sprechen wir über seine Einschätzung der aktuellen Entwicklungen im Markt für Japan-Reisen, Engpässe, Chancen und Risiken. Auch Albrechts Analyse für das Scheitern von JF Tours kommt dabei zur Sprache. Den Podcast finden Sie nach der Freischaltung hier: https://www.reisevor9.de/podcast

Reise vor9 hat im Sommer 2022 über seine Erwartungen an das Japan-Geschäft gesprochen. Den entsprechenden Podcast finden Sie hier:

Sie haben der Darstellung dieses Inhalts nicht zugestimmt. Mit Ihrer Erlaubnis wird der Inhalt angezeigt. Dann werden bestimmte Daten an eine dritte Partei übermittelt.

Zeige Podigee-Inhalte Podigee-Inhalte ausblenden
Newsletter kostenlos bestellen

Ja, ich möchte den Newsletter täglich lesen. Ich erhalte ihn kostenfrei und kann der Bestellung jederzeit formlos widersprechen. Meine E-Mail-Adresse wird ausschließlich zum Versand des Newsletters und zur Erfolgsmessung genutzt und nicht an Dritte weitergegeben. Damit bin ich einverstanden und akzeptiere die Datenschutzerklärung.

Anzeige Reise vor9