Warum es bei Rückerstattungen für Ryanair-Tickets so hakt
Die Airline sei „schlicht von der Anzahl der Rückerstattungen für abgesagte Flüge überrannt worden“, sagt Marketing-Chef Dara Brady. Zudem habe man das Team zur Bearbeitung der Rückerstattungen von März an wegen der Corona-Einschränkungen stark verkleinern müssen, rechtfertigt er die schleppende Bearbeitung. Einen kräftigen Seitenhieb hat Brady zudem für externe Buchungsplattformen parat.
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Im Gespräch mit dem "Focus“ bezifferte Brady die Zahl der bislang betroffenen Passagiere auf 25 Millionen und das entsprechende Buchungsvolumen auf 750 Millionen Euro. Anders als gemeinhin angenommen sei der Rückerstattungsprozess von "sehr komplizierten Abläufen" geprägt. Die Empfänger und ihre Konten müssten schließlich "erst einmal genau identifiziert werden". Das könne bisher kein Computersystem von selbst; deshalb sei Personal erforderlich, das jeden Einzelfall prüfe. 90 Prozent der Fälle, die die Ryanair-Website direkt gebucht worden seien, werde man aber bis Ende Juli abgearbeitet und rückerstattet haben.
Scharfe Kritik übte der Ryanair-Manager an Online-Plattformen wie Lastminute.com, über die Ryanair eigentlich nicht vertreiben will, deren Buchungen die Airline aber laut EU-Recht dulden muss. Rückerstattungen für deren Kunden scheiterten häufig daran, dass Ryanair von den Buchungsportalen falsche Kontonummern oder Mailadressen erhalte. Im besten Fall lande dann das Geld auf den Konten dieser Plattformen und nicht bei den Kunden, die sich dann aber wieder bei der Airline beschwerten.
"Wir wollen keine Beziehungen zu irgendwelchen Drittanbietern, die auf unsere Preise noch satte Gebühren aufschlagen und dann jede Verantwortung von sich weisen", wiederholte Brady ein altes Ryanair-Mantra. "Wenn diese Anbieter dann nicht einmal die richtigen Namen und Kontonummern für Erstattungen angeben, dann läuft etwas massiv falsch im System“, klagte er.
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