Wachstumskurve bei Hochseekreuzfahrten schwächt sich ab
Der Kreuzfahrtmarkt wächst weiter. Allerdings nimmt das Wachstum bei Hochseereisen ab, wenn die Prognosen des Kreuzfahrtverbandes Clia stimmen. Demnach stieg die Zahl der deutschen Passagiere um 3,5 Prozent. In den Reisebüros machen die Kreuzfahrten laut DRV indes bereits 13 Prozent aller Umsätze aus.
Neue Schiffe, die in den Markt gestellt werden, und die zunehmende Vielfalt der Angebote treiben auch für den Reisebürovertrieb das Wachstum weiter, sagt DRV-Präsident Norbert Fiebig. "Der Umsatz wächst und der stationäre Vertrieb hält daran den Löwenanteil: 13 Prozent der Umsätze im Reisebüro gehen auf das Konto der Kreuzfahrt", fasst er zusammen.
Die Reisebüros agierten als "kompetente Lotsen durch das immer vielfältiger werdende Angebot der Kreuzfahrt", so Fiebig. Bei der Aufgabe die zusätzlichen Kapazitäten auf den Schiffen zu füllen, komme den Reisebüros darüber hinaus eine zentrale Rolle zu, so der Verbandschef. Reisebüros seien der Ort, an dem Kunden fachkundig für einen Urlaub auf dem Wasser und das passende Schiff begeistert würden.
Passagierzahlen weiter auf Rekordkurs
Der Kreuzfahrtverband Clia rechnet für 2018 mit insegesamt 2,26 Millionen Gästen aus dem deutschen Quellmarkt. Das entspräche einem Wachstum von 3,5 Prozent. Im Vorjahr war die Zahl noch um 8,4 Prozent gestiegen. Für 2019 rechnet der Verband mit weiterem Wachstum, das aufgrund der neu in Dienst gestellten Schiffe und der damit verbundenen Kapazitäten den Passagierzuwachs im vergangenen Jahr übertreffen werde. Noch handelt es sich allerdings um Schätzungen. Die endgültigen Ergebnisse zum Hochsee-Kreuzfahrtmarkt Deutschland 2018 will Clia im April 2019 veröffentlichen.
Einen Wachstumsschub hat die Kreuzfahrtindustrie durchaus nötig, um ihre wachsenden Kapazitäten zu füllen. „Insgesamt 18 Hochseekreuzfahrtschiffe haben die Reedereien 2018 in Dienst gestellt und damit neue Kapazitäten mit mehr als 34.000 Betten“, berichtet Hapag-Lloyd-Cruises- und Clia-Deutschland-Chef Karl J. Pojer. 2019 sollen sogar 25 Schiffe mit rund 43.000 Betten auf den Markt kommen.
Deutlich stärker bergauf als im Hochseebereich ging es im vergangenen Jahr bei den Flussreisen. Deren Verband IG River Cruise berichtet von einem Passagierplus von 5,5 Prozent auf fast 500.000 Gäste, und einer Steigerung der Umsätze um 18 Prozent auf über 591 Millionen Euro.
Der durchschnittliche Reisepreis sei um 126 auf 1.191 Euro, sagt Vizepräsident Alexander Nothegger. Begünstigt werde die Entwicklung durch einen Trend zu höherpreisigen und Luxusreisen sowie eine minimale Erhöhung der durchschnittlichen Reisedauer. Auch mit der Verjüngung der Gästestruktur geht es in dem Segment voran. Zwar seien die 66- bis 75-Jährigen nach wie vor die Kernzielgruppe der Flusskreuzfahrt, allerdings habe zugleich der Anteil der 41- bis 55-Jährigen von 11,8 auf 18,3 Prozent zugenommen.