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21. Juli 2023 | 17:44 Uhr
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Viele Touristiker denken weiterhin an Jobwechsel

38 Prozent der Beschäftigten in Reisebüros und sogar 52 Prozent der Veranstalter-Mitarbeiter, die an einer aktuellen Reise-vor9-Umfrage teilnahmen, denken darüber nach, den Job zu wechseln. Neben eher geringen Gehältern ist für viele eine hohe Arbeitsbelastung dafür verantwortlich.

Change Wechsel

Ein erheblicher Teil der Reiseprofis denkt über eine berufliche Veränderung nach

Das Stimmungsbild, das die mehr als 300 Teilnehmer an der Umfrage hinterlassen, wirft sowohl für den Vertrieb als auch für Veranstalter einige Fragen auf. Zwar mag es sein, dass sich vor allem Unzufriedene an Umfragen beteiligen. Doch jenseits der genauen Prozentzahlen bleibt der Eindruck, dass nicht wenige Beschäftigte mit ihrem aktuellen Job unzufrieden sind.

Obwohl die Touristik nach der Corona-Krise insgesamt wieder deutlich im Aufwind ist, hadert offenbar ein erheblicher Teil der Mitarbeiter mit den aktuellen Arbeitsbedingungen. Ein ehemaliger Reisebüro-Beschäftigter, der oder die bereits Konsequenzen daraus gezogen hat, schreibt in einem Kommentar: "Ich habe den Jobwechsel soeben vollzogen! Verdiene 40 Prozent mehr, habe abends und am Wochenende tatsächlich frei, kann flexibel zwischen Büro und Homeoffice arbeiten und mir meine Arbeitszeiten wöchentlich selbst einteilen. Zudem gibt es Boni jeden Monat und Benefits wie Job-Rad, Zugang zu Fitness-Studios, betriebliche Altersversorgung, Jobticket und mehr. Wer braucht da schon die Reisebranche? Dort wurde ich seit Jahrzehnten meist nur ausgebeutet und andere haben gut daran verdient! Das sage ich nach über 30 Jahren im Tourismus."

Hohe Arbeitsbelastung

In einer Reihe von Kommentaren heben die Leserinnen und Leser zudem die hohe Arbeitsbelastung hervor, die sich aus der Kombination aus starker Nachfrage und organisatorischen Problemen ergibt. Ganz vorne mit dabei sind etwa die zahlreichen Flugplanänderungen der Airlines. Die Arbeitsbelastung sei "nochmals exorbitant angestiegen", schreibt ein Reiseprofi aus dem Veranstalterbereich.  

Dabei sind keineswegs alle Urteile so desolat. So lobt ein Beschäftigter eines Veranstalters den Arbeitgeber über den grünen Klee: "Regelmäßige Massagen, Job-Räder ohne Gehaltsumwandlung "on top", Mittags-Waldspaziergänge während der Arbeitszeit, Feedback-Gespräche, sehr offene und familiäre Firmenkultur, gründliche Anlernzeit. Wertschätzendes Vorschlagswesen. Selbstständiges Arbeiten und relativ hoher Entscheidungsfreiraum der Mitarbeiter."

Innerhalb der Branche scheint sich zunehmend eine Spreizung zwischen deutlich unzufriedenen und begeisterten Reiseprofis breitzumachen. Weitere Details zu der Umfrage, die sich mit den Maßnahmen touristischer Unternehmen zum Gewinnen und Halten guter Mitarbeiter beschäftigt, analysieren wir im Laufe der Woche.

Christian Schmicke

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