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4. Juli 2024 | 13:11 Uhr
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Verschuldung des Rewe-Konzerns steigt auf über 16 Milliarden

Der Handelskonzern Rewe, Muttergesellschaft der Dertour Group, hat laut dem jüngsten Geschäftsbericht für 2023 eine Nettoverschuldung von über 16 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Touristiksparte konnte ihren Umsatz indes gegenüber dem Vorjahr um 22,7 Prozent auf 6,06 Milliarden Euro steigern.

Rewe Handelskonzern Supermarkt

Der Handelskonzern hat eine Nettoverschuldung in Höhe von 16 Milliarden Euro angehäuft

Für das Geschäftsfeld Touristik erwartet der Konzern für das Jahr 2024 in den Quellmärkten und den Zielgebieten bedingt durch steigende Buchungszahlen, die Erholung der Langstrecke und den Anstieg der Reisepreise signifikant steigende Umsätze. Im Konzernbericht werden die Zahlen der Touristiksparte im Zeitraum eines Kalenderjahrs von Januar bis Dezember abgebildet. 

Das Ergebnis der europäischen Reisetöchter werde sich aber verschlechtern, so die Prognose: "Aufgrund starker Kostensteigerungen sowie kursbedingter einmaliger Einkaufsvorteile im Vorjahr in Osteuropa, die in diesem Jahr in diesem Umfang nicht erwartet werden, gehen wir trotz der positiven Umsatz- und einer verbesserten Margenentwicklung im Jahr 2024 von einem merklich rückläufigen internen EBITA aus", heißt es in dem Geschäftsbericht zur Touristik-Sparte.

Der eigentliche Druckpunkt sei aber die enorme Schuldenlast, schreibt das Handelsblatt (Abo). Rewe-Finanzchef Telerik Schischmanow sieht laut Handelsblatt kurzfristig wenig Hoffnung auf eine Entspannung der Schuldenlage und betont, dass jährlich 200 bis 400 Millionen Euro an neuen Schulden aufgenommen werden müssten. Das Handelsblatt zitiert ihn mit dem Satz: "Wir sind nach wie vor nicht in der Lage, die Investitionen zu erwirtschaften, die wir brauchen, um für die Zukunft gerüstet zu sein." 

Eine Rewe-Sprecherin weist darauf hin, dass dieses Zitat sich nicht auf die Schulden, sondern den Gewinn und die Tatsache bezieht, dass Investitionen auch fremdfinanziert werden müssen. Dies sei alles andere als unüblich und bedeute keine finanzielle Schieflage.

Der Rewe-Konzern gibt in dem Geschäftsbericht an, dass die Nettoverschuldung bis zum Jahresende 2024 noch deutlich zunehmen werde. Das Unternehmen legt dennoch Wert auf die Feststellung, dass die tatsächlichen zinstragenden Verbindlichkeiten lediglich 76,5 Millionen Euro betragen würden. "Der Rest ist der rein kalkulatorische Zinsanteil unserer Mietaufwendungen", der seit 2019 im Finanzergebnis ausgewiesen werden müsse und vorher als Mietaufwendung in der Gewinn- und Verlustrechnung gestanden habe. Es handele sich um keine Leasing- oder Zinszahlungen, sondern um Zahlungen an Vermieter. "Diese steigen natürlich bei einem Unternehmen, das expandiert, an, was aber an sich ein gute Zeichen ist", so eine Sprecherin. 

Pascal Brückmann

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