Verdi will am Montag 13 Airports lahmlegen
Die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi treten am Montag an den Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt/Main, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle in den Warnstreik. Der Flughafenverband ADV rechnet mit 3.400 Flugausfällen. In Hamburg begann der Streik bereits am Sonntag.

iStock/Pradeep Thomas Thundiyil
Am Montag werden an den größten deutschen Flughäfen viele Verbindungen ausfallen
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Der 24-Stunden-Streik soll in der Nacht am Montag um null Uhr beginnen und bis 23.59 Uhr fortgesetzt werden. Die Streikenden sollen sich am Morgen zu einer Kundgebung treffen. Die Aktion betrifft unter anderem den Check-in, die Flughafenverwaltung und das Ground Handling sowie die Luftsicherheit. Nach den Erfahrungen mit den jüngsten Warnstreiks in Düsseldorf, Köln, München und Hamburg wird der Flugverkehr an den Streiktagen stark eingeschränkt. Außerdem ruft Verdi in einem anderen Tarifkonflikt zeitgleich auch das Luftsicherheitspersonal zum Warnstreik auf. Dieser Aufruf gilt zusätzlich an den Flughäfen Weeze und Karlsruhe/Baden-Baden.
Am Hamburger Flughafen begann der Ausstand ohne Ankündigung bereits am Sonntag. Von 280 geplanten Flügen konnten lediglich zehn am Morgen noch abgefertigt werden. Die übrigen Abflüge und Ankünfte für den Tag wurden gestrichen.
Man sehe sich zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt hätten, auf die berechtigten Forderungen von Arbeitnehmerseite einzugehen, heißt es auf der Website der Gewerkschaft.
Stillstand und Fast-Stillstand in Frankfurt und München
Am Frankfurter Flughafen werden am Montag "alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen, ausgesetzt". Ein Beginn der Reise in Frankfurt werde nicht möglich sein, teilt Fraport mit. Auch Umsteigeverkehre seien mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" von den Auswirkungen betroffen und könnten nicht stattfinden. Für Montag waren etwa 1.170 Flugbewegungen und mehr als 150.000 Passagiere geplant.
Am Flughafen München sollen indes rund 170 der ursprünglich geplanten 820 Starts und Landungen stattfinden. Damit würden fast 80 Prozent der Flüge ausfallen. Bereits heute wurden nach Angaben des Airports 40 Flüge in München annulliert. In Düsseldorf soll rund die Hälfte der . ursprünglich 338 geplanten Starts und Landungen betroffen sein.
Verdi fordert mehr Geld und mehr Freizeit
Auf der Agenda stehen für Verdi im Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht, acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Daneben will die Gewerkschaft drei Tage zusätzlichen Urlaub durchsetzen, für Gewerkschaftsmitglieder sollen es vier sein. Darüber hinaus soll ein "Meine-Zeit-Konto" für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität sorgen.
Der Flughafenverband ADV warnt, Passagiere müssten sich am Montag auf erhebliche streikbedingte Beeinträchtigungen einstellen. Mehrere hunderttausend Passagiere könnten ihre Flüge nicht antreten und müssten mit massiven Verzögerungen und Ausfällen rechnen. Konkret rechnet der Verband mit mehr als 3.400 Flugausfällen, von denen rund 510.000 Passagiere betroffen sind.
Flughafenverband fordert Konsequenzen
Mit dem Streik werde "ein ganzes Land vom Luftverkehr abgeschnitten", kritisierte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer "neuen Dimension" von Arbeitsniederlegungen und einem "Horrorszenario" für die betroffenen Fluggäste. Flughäfen gehörten zur kritischen Infrastruktur und müssten vor Streikeskalationen geschützt werden, fordert die Interessenvertretung der Airports. So sollten Streikankündigungen mit mehr Vorlauf angekündigt werden müssen und erst nach einer gescheiterten Schlichtung zulässig sein.
Christian Schmicke