Tägliche News für die Travel Industry

25. Juli 2021 | 13:37 Uhr
Teilen
Mailen

Veranstalter reagieren auf neue Corona-Risikoeinstufungen

Die meisten großen Anbieter geben Reisenden nach Spanien und in die Niederlande die Möglichkeit, gebuchte Reisen auf Wunsch kostenlos zu stornieren oder umzubuchen. Bei Alltours sieht man die Sache dagegen anders. Bei weniger als 21 beziehungsweise 14 Tagen­ vor Abreise sei eine kostenlose Stornierung nicht mehr möglich, lässt der Veranstalter wissen.

Urlaubsentscheidung

Bei den meisten Veranstaltern können Kunden gebuchte Reisen nach Spanien und in die Niederlande kostenlos stornieren

Alltours erklärt auf Anfrage von Reise vor9, dass man die Hochstufung einer Destination zum Hochinzidenzgebiet nicht mehr automatisch mit kostenlosen Stornierungs- und Umbuchungsmöglichkeiten quittieren wolle. Er verweist dabei auf seine Aktion "flexibel buchen", die aktuell kostenfreie Stornierungen bis 21 Tage vor Abreise und kostenlose Umbuchungen bis 14 Tage vor der Abreise vorsehe. Danach sei eine kostenlose Stornierung nicht mehr möglich, so Alltours weiter. Die normalen Stornogebühren laut AGB blieben wirksam – auch, wenn das Zielgebiet zum Hochinzidenzgebiet werde und damit eine Reisewarnung seitens des Auswärtigen Amtes gilt. Ob diese Regelung juristisch Bestand hat, dazu sind die Auffassungen unter Rechtsexperten gespalten.

TUI und andere reagieren wie bisher

"Betroffene Kunden haben bei Reisen mit Reisewarnung die Wahl, innerhalb einer bestimmten Frist gebührenfrei umzubuchen oder zu stornieren", heißt es dagegen weiterhin bei TUI. Allerdings stellt der Konzern nach der Einstufung ganz Spaniens als Corona-Hochinzidenzgebiet, die von Dienstag an gültig wird und eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes nach sich zieht, keine fluchtartige Abreise seiner Kundschaft fest. "Erste Informationen von der Playa de Palma deuten darauf hin, dass die Gäste weiter ihren Urlaub auf Mallorca verbringen möchten. Sie fühlen sich vor Ort gut aufgehoben, meiden größere Menschenansammlungen und sind zum großen Teil schon geimpft“, sagte ein Sprecher des Reiseveranstalters am Samstag der „Deutschen Presse-Agentur“.

"Wir informieren unsere Gäste mit Abreisen ab Dienstag und bis 15. August proaktiv über die Reisewarnungen für Spanien und die Niederlande und ermöglichen auf Wunsch kostenfreies Umbuchen oder Stornieren“, teilt auch FTI auf Anfrage mit. Gästen, deren Urlaub über den 27. Juli hinaus andauern würde und die nun ihre Rückreise aus Spanien oder den Niederlanden vorziehen wollten, helfe man bei der Organisation alternativer Rückflüge in die Heimat.

DER Touristik lässt Kunden ihren Spanien- oder Niederlande-Urlaub auf Wunsch zunächst für Abreisen bis zum 7. August kostenlos stornieren oder umbuchen. Schauinsland Reisen handhabt dies bei Abreisen bis zum 8. August genauso. Reisenden in den Zielgebieten, die früher zurückreisen wollten, werde man im Rahmen der vorhandenen Flugkapazitäten helfen, erklären DER Touristik und Schauinsland. Kunden sollten ihre diesbezügliche Entscheidung bis zum Montag, 26. Juli, mitteilen, bittet der Duisburger Veranstalter. Reisen nach Spanien oder in die Niederlande von sich aus abzusagen, steht weder bei Schauinsland noch bei einem der anderen Reiseanbieter zur Debatte.

Laut FTI nur sehr wenige Corona-Fälle

Veranstalter FTI pocht darauf, dass unter rund 225.000 Gästen in den wichtigsten Zielgebieten in den letzten acht Wochen nur eine verschwindend geringe Anzahl von Urlaubern positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. So seien auf Mallorca und den Kanaren bei insgesamt rund 41.000 FTI-Gästen vom 1. Juni bis zum 22. Juli nur 22 Reisende während ihres Urlaubs positiv auf Corona getestet worden – dies entspreche einer Quote von 0,05 Prozent. In Griechenland seien bei rund 68.000 FTI-Gästen zwölf Personen vor dem Heimflug positiv getestet worden, was eine Infektionsrate von 0,02 Prozent ergebe. In der Türkei habe der Veranstalter im Beobachtungszeitraum über 117.000 Gäste gehabt, von denen insgesamt 125 Urlauber positiv getestet worden seien. Die Quote betrage dort hier somit 0,11 Prozent. In keiner der Destinationen hätten Gäste einen schweren Krankheitsverlauf erlitten.

Christian Schmicke

Anzeige Reise vor9