Veranstalter holen Gäste heim und sagen Israel-Reisen ab
Nach dem Terrorangriff der Palästinenserorganisation Hamas auf Israel haben deutsche Veranstalter begonnen, ihre Gäste teils über Nachbarländer sicher nach Hause zu bringen. Bevorstehende Abreisen im Oktober wurden von den meisten Anbietern abgesagt.
Noam Chen IMOT
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel ist mit Reisen nach Jerusalem vorerst Schluss
Trendtours hatte zum Zeitpunkt des Terrorangriffs der Hamas mehrere Gruppen auf Rundreisen in Israel, insgesamt 213 Gäste, teilt der Veranstalter auf Anfrage von Reise vor9 mit. Alle Urlauber seien bereits am Sonntag nach Jordanien gebracht worden und seien wohlauf. Trendtours hat sie auf verschiedene Linienflüge umgebucht. Sie sind bereits auf der Heimreise oder treten sie in den kommenden Tagen an. Alle geplanten Abreisen bis 13. Oktober wurden storniert.
Biblische Reisen hat aktuell zwei Gruppen mit 21 Gästen in Israel. Eine Gruppe ist in Eilat, die andere in Galiläa im Norden Israels unterwegs. Mit den Kunden stehe man in Kontakt, sie seien alle wohlauf. Die Gäste sollen am Dienstag über Land nach Amman in Jordanien fahren und von dort nach Hause fliegen. Alle Abreisen nach Israel sind bis Ende Oktober abgesagt.
"Israel ist für TUI keine Pauschalreisedestination", heißt es vom Marktführer. Insofern gebe es nur "eine äußerst geringe Zahl an Individualreisenden vor Ort die von einer lokalen Agentur betreut wird und für die Rückreiseoptionen ausgearbeitet worden sind", so ein Sprecher gegenüber Reise vor9. "Bis auf Weiteres werden keine Reisen nach Israel durchgeführt."
Auch DER Touristik hat "nur eine geringe Anzahl von Gästen in Israel". Alle Kunden seien wohlauf und würden vom Krisenmanagement von DER Touristik betreut. "Aufgrund der zugespitzen Lage haben wir sofort eine Rückreiseaktion für unsere Gäste gestartet. Die Gäste der DER Touristik sind bereits über Antalya, Dubai oder Amman ausgeflogen", so eine Sprecherin auf Anfrage. Alle Israel-Reisen wurden bis zum 2. November abgesagt.
Studiosus hat nur noch zwei Gäste in Israel, die sich auf einer individuellen Verlängerung befinden. Ihnen soll so schnell wie möglich die Rückreise ermöglicht werden, so der Veranstalter. "Alle Reisen nach Israel werden wir bis einschließlich 15. November absagen", hat Studiosus für anstehende Reisen entschieden. Das gelte auch für Israel-Reisen in Kombination mit Jordanien.
SKR hatte zwei Gruppen vor Ort, die am Dienstag heimfliegen konnten. Neue Abreisen sind bis 31. Oktober gestrichen. Gebeco hat mittlerweile auch Kunden aus Israel nach Hause geholt und sagt Reisen bis Ende des Jahres ab. Chamäleon Reisen hat derzeit keine Gäste in Israel. Die anstehenden Rundreisetermine am 12., 19. und 26. Oktober wurden gestrichen. Auch FTI hat alle Israel-Reisen bis Ende Oktober storniert.
Lufthansa hat derzeit den Flugstopp für seine Gesellschaften nach Israel verlängert. Lufthansa, Austrian und Swiss setzen ihre Flüge nach Tel Aviv zunächst bis zum kommenden Samstag, 14. Oktober aus.
Thomas Hartung