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27. Juli 2023 | 07:00 Uhr
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Urlaub und Drama liegen auf Rhodos nah beieinander

Während Einsatzkräfte im Südosten der Insel weiter gegen die Flammen kämpfen, herrscht in anderen Teilen fast Normalbetrieb. Viele Insulaner sorgen sich um ihr Geschäft. Und die Veranstalter, die betroffene Kunden mittlerweile in Hotels unter- oder nach Hause gebracht haben, kämpfen mit Gepäckproblemen.

Waldbrand Rhodos

Die Feuer im Südosten von Rhodos lodern noch

Am Strand von Lindos, nur zwei Kilometer nördlich der von Bränden bedrohten Zone, herrsche Normalbetrieb, berichtete die Nachrichtenagentur DPA am Mittwoch. Busse beförderten Urlauber zur berühmten Akropolis von Lindos, die Tavernen seien gut besucht und die Parkplätze voll. Lindos ist nicht zuletzt dadurch vor den Feuern geschützt, dass sich rundherum Felsen befinden. "Die Stadt kann gar nicht brennen,“ sagte ein Einheimischer der Deutschen Presse-Agentur. Überhaupt sei nur der Südosten der Insel betroffen. Es sei, als würde man die Menschen warnen, nicht nach Stuttgart zu fahren, weil es im 50 Kilometer entfernten Heilbronn brenne.

Anders sah es zuletzt in dem bei Urlaubern beliebten Dorf Gennadi aus. Dieses war in der Nacht von Feuerwehrleuten gemeinsam mit mehreren Tausend Einheimischen vorerst vor den Flammen gerettet worden. Die Einsatzkräfte hätten mit Traktoren und anderem Gerät Schneisen gezogen, um die gefährlichste Feuerfront löschen zu können, berichtet die Tagesschau.

Airlines fliegen weiter

Derweil fliegen die meisten Airlines Rhodos weiterhin planmäßig an und bringen auch Gäste auf die Insel. Das Auswärtige Amt weist zwar auf die Waldbrände in weiten Teilen Griechenlands hin, warnt aber auch im Fall von Rhodos nicht vor Reisen dorthin. Viele Gäste, die TUI nach den Evakuierungen in anderen Hotels untergebracht habe, wollten bleiben, sagte ein Sprecher am Morgen dem Deutschlandfunk. Zum Teil wollten diese den verbleibenden Urlaub genießen, was in großen Teilen der Insel möglich sei. Zum anderen wollten Kunden ihr Gepäck, das viele im Zuge der Evakuierung nicht mitnehmen konnten, holen, wenn die Hotels wieder öffneten.

Zurückgelassenes Gepäck bereitet Probleme

Mit dem Gepäckthema werden die Veranstalter noch eine Weile beschäftigt sein. Denn ein erheblicher Teil der evakuierten Gäste musste ohne Gepäck vor den Flammen fliehen. Befindet sich dieses noch in einem unversehrten Zimmer, dürfte die Nachverfolgung machbar sein. Doch in einigen Fällen mussten die Urlauber ihr Hab und Gut auch am Strand lassen. Für sie haben einige Veranstalter Sammelstellen eingerichtet.

Insgesamt scheint das Brandgeschehen in Griechenland langsam besser unter Kontrolle zu sein. Auf Korfu konnte nach Angaben des staatlichen griechischen Fernsehens der große Waldbrand im Norden der Insel seit dem Morgen eingedämmt werden. Es gebe noch kleine Brände, aber die große Feuerfront, die auch Ortschaften gefährdet hatte, sei unter Kontrolle. Die Situation rund um Karystos auf der Insel Euböa habe sich ebenfalls verbessert, auch dort hätten die Brände zurückgedrängt werden können, heißt es weiter.

In der Nacht zum Donnerstag fachten indes nach Berichten der Tagesschau starke Winde aus Norden gelöscht geglaubte und neue Brände in Griechenland an. Im Zentrum des Landes seien Feuer außer Kontrolle geraten. Der griechische Zivilschutz evakuierte unter anderem rund 20 Ortschaften östlich der Hafenstadt Volos.

Christian Schmicke

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