Ufo lässt umfassende Lufthansa-Schlichtung platzen
Die Gewerkschaft der Flugbegleiter wirft der Airline vor, die neuen Verhandlungen über eine "große" Lösung in den vergangenen beiden Tagen nicht ernsthaft geführt zu haben. Die Gespräche seien ergebnislos vorzeitig abgebrochen worden und Lufthansa wende sich nun "einseitig an die Öffentlichkeit und die Mitarbeiter".
Damit kritisiert die Flugbegleitergewerkschaft auch das am Donnerstagmorgen von Lufthansa vorgelegte Angebot, an einer "großen" Schlichtung auch ohne Friedenspflicht weiterzuarbeiten. "Jetzt wieder den Weg über eine öffentliche Kommunikationsschlacht zu suchen, statt sich mit uns zu den letzten Punkten einer bereits weitgehenden Einigung zusammenzusetzen, sind nur weitere Spielchen und alles andere als eine Lösung der vielen Konflikte", sagte der stellvertretende Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr.
Nicoley Baublies, Sprecher des UFO-Vorstands, sagte dazu, Ufo habe in nächster Zeit ohnehin keine Arbeitskämpfe geplant. “Wir hatten Ufo-seitig bereits am Dienstag mitgeteilt, dass es im Falle eines Scheiterns für den heutigen Tag keine Verkündung von weiteren Arbeitskämpfen geben wird, da der Fokus in den vergangenen Tagen ausschließlich für eine friedliche Lösung genutzt wurde. Wir würden diese Zeit gerne für Lösungen bereitstellen, statt wieder in der Öffentlichkeit darüber zu streiten, wer Recht hat”, erklärte Baublies.
Neue Streiks nicht ausgeschlossen
Dennoch behält sich Ufo neue Streiks als Druckmittel nun vor. "Wir werden nun einerseits die Vorbereitungen für die 'kleine' Schlichtung und weitere Arbeitskämpfe forcieren müssen", so Baublies. Noch gibt es dafür allerdings keinen konkreten Aufruf. Lufthansa solle nun die von beiden Konfliktparteien benannten Schlichter, Frank-Jürgen Weise und Matthias Platzeck, zu Rate ziehen, "um die sprichwörtliche Kuh noch vom Eis zu holen". forderte der Ufo-Sprecher.
Anfang der Woche hatte die Lufthansa den früheren Chef der Bundesagentur für Arbeit, Weise, zu ihrem Schlichter ernannt. Ufo hatte zuvor bereits den ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck eingesetzt. Die Schlichter seien bislang aber nur für die "kleine" Schlichtung berufen, heißt es.
Christian Schmicke