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25. Mai 2021 | 17:49 Uhr
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TUI verkauft Toskana-Dorf Castelfalfi

Die Incorp Holdings B.V. aus den Niederlanden, die der Familie des indonesischen Milliardärs Sri Prakash Lohia gehört, kauft die Tenuta di Castelfalfi in der Toskana von der TUI Group. Der Investor übernehme das komplette Resort, heißt es. Mit dem Verkauf endet für TUI ein kostspieliges Engagement.

Castelfalfi

14 Jahre nach dem Start ist das Projekt Castelfalfi für TUI beendet

Über den Kaufpreis für das Resort sei Stillschweigen vereinbart worden, teilt der Verkäufer mit. Das 1.100 Hektar große Areal umfasst vor allem hochwertige Ferienimmobilien für internationale Eigentümer, ein Hotel, Restaurants, einen landwirtschaftlichen Betrieb, einen Dorfkern mit Ladenlokalen, ein Schwimmbad und einen Golfplatz. Das Projekt hatte der damalige TUI-Chef Michael Frenzel 2007 eingeleitet; danach dauerte es rund ein Jahrzehnt, bis das TUI Blue Hotel mit 112 Zimmern und acht Suiten schließlich eröffnet werden konnte.

Jede Menge Hindernisse

Zwischenzeitlich hatte der Abbruch des Vorhabens gedroht; 2013 meldete der "Spiegel", TUI wolle das Areal wieder loswerden. Der Konzern habe bereits 160 Millionen Euro in das verlassene Dorf investiert und die Hälfte davon mittlerweile abgeschrieben. Auch ein Teil der ambitionierten ursprünglichen Pläne wurde kassiert. Denn eigentlich waren in Castelfalfi zwei Hotels mit insgesamt 320 Zimmern sowie ein Kongresszentrum und ein Robinson Club geplant. Daraus wurde dann nur noch ein einziges Hotel mit einem angegliederten Boutique-Hotel.

Geld verdienen, ohne zu investieren

Mit dem Verkauf von Castelfalfi trennt sich TUI von ihrer wohl größten Immobilien-Investition. Bereits vor Corona, 2019, hatte Konzernchef Fritz Joussen wiederholt erklärt, dass man Immobilien und gegebenenfalls auch Kreuzfahrtschiffe abstoßen wolle, um das Wachstum des Konzerns und der Hotels von Investitionen zu "entkoppeln". Mit dem Verkauf konzentriere sich TUI "weiter auf das Kerngeschäft und die digitale Transformation". Man wolle vor allem mit den eigenen Hotelmarken sowie dem Management dieser Hotels wachsen und weniger in Grundstücke und eigene Immobilien investieren, heißt es in einer Mitteilung. Objektentwicklung, Immobilienvertrieb und Immobilienbetreuung sowie auch Landwirtschaft, wie 2007 in Castelfalfi gestartet, seien "nicht Kerngeschäft für TUI".

Ende September ist Schluss

Der Konzern werde den operativen Betrieb des Hotels bis zum 30. September  fortführen. Auch die Service-Leistungen für die Immobilienbesitzer würden „in gewohntem Umfang und gleicher Qualität fortgeführt“. Was der neue Investor mit Castelfalfi vorhat, ist noch unklar. „Wir freuen uns darauf, mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um ein erstklassiges Erlebnis auf diesem einzigartigen und außergewöhnlichen Anwesen zu schaffen. Unsere Vision wird auf dem erfolgreichen Konzept der TUI aufbauen, um eine begehrte Luxus-Destination in der Toskana zu schaffen“, wird Firmenchef Lohia zitiert.

Was über den Käufer bekannt ist

Lohia gehört die Indorama Corporation mit Sitz in Singapur, ein Industriekonglomerat mit Aktivitäten in den Bereichen Düngemittel, Petrochemie, Textilien und medizinische Handschuhe. Indorama ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von Polyesterprodukten und deren Zwischenprodukten mit einem Jahresumsatz von 12 Milliarden Euro. Der Unternehmer sei auch ein leidenschaftlicher Sammler von seltenen Büchern und handkolorierten Lithographien, heißt es im Anhang zur Mitteilung der Tui Group, und: "Seine wohltätigen Aktivitäten erstrecken sich auf die Bereiche Bildung, Gesundheitswesen und Kunst."

Christian Schmicke

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