TUI sieht sich nach Cook-Pleite weiter auf Kurs
Der Konzern, dessen Aktienkurs nach der Nachricht von der Pleite des Konkurrenten Thomas Cook um 13 Prozent kletterte, hat bei den Sommerbuchungen das Niveau des Vorjahres erreicht. Angesichts "anhaltender externer Herausforderungen" will TUI-Chef Fritz Joussen (Foto) im nächsten Jahr an der Kostenschraube drehen.
Zur Pleite des Konkurrenten erklärte Joussen, der Konzern bereite „unterstützende Maßnahmen“ vor. Wenn TUI-Kunden auf Flügen der britischen Thomas Cook Airlines gebucht seien, würden ihnen Ersatzflüge angeboten. Man prüfe derzeit die kurzfristigen Auswirkungen der Insolvenz von Thomas Cook, unter den gegebenen Umständen, auf die letzte Woche des Geschäftsjahres 2019. Am Montag hatte ein TUI-Sprecher in Großbritannien eingeräumt, dass sich für einige kurzfristige Reisen britischer Gäste, bei denen Thomas Cook Airlines zum Einsatz kommen sollten, keine Alternativlösung habe finden lassen.
Joussens Ankündigung, "eine wettbewerbsfähigere Kostenbasis zu schaffen", deckt sich mit früheren Aussagen seines Deutschland-Chefs Marek Andryszak zum geplanten Stellenabbau bei TUI Deutschland und Ltur. Daneben solle das Geschäft mit Urlaubserlebnissen "selektiv ausgebaut" und weitere Skaleneffekte durch digitale Plattformen in neuen Märkten und im Segment Zielgebietserlebnisse erreicht werden. Zudem werde TUI das Hotelportfolio weiter ausbauen und in die wichtigsten Hotelmarken wie Riu, Robinson und Blue Diamond investieren. Bis Ende 2020 soll die Marke TUI Blue durch die Repositionierung von Häusern aus dem bestehenden Portfolio von zehn auf etwa 100 Hotels ausgebaut werden.
Für das auslaufende Geschäftsjahr bestätigte der TUI-Chef seine Prognose vom März. Demnach rechnet der Konzern mit einem Rückgang des bereinigten EBITA um ungefähr bis zu 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 1,18 Milliarden Euro.