Touristische Verbände sind enttäuscht über den Impfgipfel
Es sei weder ein schlüssiges Testkonzept beschlossen worden, noch konkrete Zeitangaben, wann Geimpfte ihre Grundrechte zurückerlangen, kritisiert der DRV. Auch der Deutsche Tourismusverband (DTV) hatte gefordert, dass Geimpfte und Genesene schnellstmöglich wieder in Deutschland reisen können und dass für sie das Beherbergungsverbot aufgehoben wird.
Dass sich die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder schon heute mit möglichen Freiheiten für Geimpfte und Corona-Genesene beschäftige, sei "gut und richtig", lobt der DRV. Es sei allerdings "enttäuschend, dass es kein konkretes Ergebnis gab".
Der DRV fordert nun, dass "schnellstmöglich eine Übergangsphase definiert wird, während der auch negative Covid-Tests Freiheiten – und damit auch Reisefreiheit – ermöglichen". Klar sei aber auch, dass das Impfen zügig voranschreiten müsse. "Dementsprechend sind wir positiv gestimmt, dass dem Sommerurlaub im Inland und auch im Ausland kaum noch etwas entgegensteht", teilt der Deutsche Reiseverband mit.
DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz erklärte, wenn keine Ansteckungsgefahr mehr bestehe, müssten die Einschränkungen bei den Grundrechten aufgehoben werden. Das gelte insbesondere für touristische Übernachtungen. Laut dem Wissenschaftlichen Dienst des Europäischen Parlaments gebe es derzeit in 19 und damit der deutlichen Mehrzahl der EU-Mitgliedsstaaten kein touristisches Beherbergungsverbot für die einheimische Bevölkerung.
Die Bundesregierung sei "gefordert, mit den Ländern jetzt schnell eine handhabbare Regelung für den Nachweis der Immunisierung im Deutschlandtourismus zu erarbeiten". Der Forderung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz, bis Ende Mai einen verbindlichen Fahrplan zum Ausstieg aus dem Corona-Lockdown festzulegen, müssten jetzt Taten folgen, so Kunz weiter.