Touristik hat KfW-Kredite von neun Milliarden Euro erhalten
Nach Daten aus dem Wirtschaftsministerium, die Reise vor9 vorliegen, wurden bislang insgesamt 15.800 staatlich abgesicherte Kredite vertraglich vereinbart. In der Summe von neun Milliarden Euro sind die staatlichen Hilfen für TUI und Lufthansa nicht enthalten.
Unter den Reiseveranstaltern hatte neben TUI und FTI unter anderem der Duisburger Veranstalter Schauinsland Reisen einen KfW-Kredit aufgenommen, der sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag belaufen soll. Auch Aida Cruises hatte im November die Absicherung von Krediten über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds im Umfang von 400 Millionen Euro beantragt.
Das Gros der Anträge dürfte unterdessen nicht von Veranstaltern oder Reisebüros stammen, sondern von Vertretern anderer Sparten, wie etwa der Hotellerie. Insgesamt erweise sich für die Touristik die Kreditaufnahme in der Corona-Krise vor allem aus zwei Gründen als schwierig, berichten Insider. Zum einen sei es angesichts magerer Renditen fraglich, ob sich die Geschäfte unter dem Druck einer hohen Schuldenlast langfristig profitabel gestalten ließen. Zum anderen verfügen etwa Reisebüros und Veranstalter oft nur über begrenzte Sicherheiten, um bei den Banken überhaupt Kredite und akzeptable Konditionen zu erhalten. Hoteliers oder Gastwirte stünden besser da, sofern sie im Besitz der bewirtschafteten Immobilie seien.