So verschiebt sich das Ranking der Reiseziele der Deutschen
Zwar bleibt Deutschland mit einem Anteil von 37 Prozent der Haupturlaubsreisen das Top-Reiseziel der Bundesbürger, doch der Marktanteil schrumpfte zuletzt um drei Prozentpunkte. Zugelegt haben nach Erkenntnissen der aktuellen Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen unter anderem Skandinavien, Spanien und Italien.
Die Analyse, die auf einer Repräsentativbefragung von 3.000 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland beruht, stellt für Spanien einen Marktanteil von neun Prozent (+0,9% gegenüber 2022) fest; Italien kommt auf sieben Prozent (+0,5%). Skandinavien zieht knapp fünf Prozent (+1%) der deutschen Besucher an, gefolgt von der Türkei mit 4,6 Prozent (-0,7%), Österreich mit 3,2 Prozent (+0,4%) und Griechenland mit drei Prozent (-1,2%).
Innerhalb Deutschlands reisen die meisten Urlauber, 5,8 Prozent aller Reisenden, nach Bayern (-2,2%), nach Mecklenburg-Vorpommern zieht es 5,7 Prozent (-0,3%). Dahinter folgen Niedersachsen mit 4,9 Prozent (+1,1%) und Baden-Württemberg mit 4,2 Prozent (+0,4%) sowie Schleswig-Holstein mit 3,3 Prozent (-1,3%).
Fernreisen noch unter dem Wert von 2019
In die Ferne zieht es 16,4 Prozent der Befragten; das sind gut drei Prozentpunkte mehr als 2022, aber noch ein knappes Prozent weniger als 2019. Den höchsten Anteil hat Asien-Fernost mit 3,5 Prozent (+1,3%) vor Nordamerika mit 2,6 Prozent (+0,2%) und Nordafrika mit 2,3 Prozent (+0,1%). Der Nahe und Mittlere Osten bringt es auf 1,4 Prozent (+0,4%), Mittelamerika und die Karibik zogen 2023 1,3 Prozent der deutschen Urlauber an (+0,2%).
Insgesamt unterscheiden sich die Zahlen der Stiftung für Zukunftsfragen deutlich von denen des DRV und der Marktforscher von Travel Data + Analytics (TDA). Dies gilt besonders für Ziele wie die Türkei und Griechenland, die bei Letzteren deutlich stärker abschneiden. Dies dürfte zu einem großen Teil darauf zurückzuführen sein, dass DRV und TDA ausschließlich Buchungen über Reisebüros und Veranstalter betrachten, während die Umfrage auch selbst organisierte Reisen mit einschließt. In Ländern wie der Türkei ist der Anteil der Pauschalreisenden deutlich höher als etwa in Italien oder in Skandinavien.
Christian Schmicke