Rätselraten um CEO-Abgang bei Costa
Nachdem der langjährige Manager Michael Thamm (Foto) überraschend und mit sofortiger Wirkung die Costa Group verlassen hat, bleiben Fragen nach dem strategischen Hintergrund der Personalie offen. Dass seine Position nicht nachbesetzt wird, deutet auf Sparmaßnahmen hin.
Das offizielle Statement des Costa-Mutterunternehmens Carnival war dünn: "Wir möchten Michael Thamm ganz herzlich für seinen Beitrag danken und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft", hieß es zusammen mit der Bestätigung, dass Thamm ab sofort nicht mehr für das Unternehmen arbeite. Gründe für die überraschende Trennung nannte der größte Kreuzfahrtkonzern der Welt nicht.
Im Rahmen "dieser Veränderung" sollen Mario Zanetti, Präsident von Costa Kreuzfahrten, und Felix Eichhorn, Präsident von Aida Cruises, direkt an Carnival-CEO Josh Weinstein berichten. Die Position des Chief Executive Officers der Costa-Gruppe werde nicht neu besetzt, teilt das Unternehmen weiter mit. Laut dem Fachportal FVW soll es persönliche Differenzen zwischen Thamm, dem lange weitere Aufstiegschance innerhalb des Konzerns bescheinigt worden waren, und Weinstein gegeben haben.
Thamms Kreuzfahrt-Karriere hatte 1985 bei der Deutschen Seereederei, der Staatsreederei der DDR, begonnen. Ab 1993 war er bei Aida Cruises aktiv, im Juni 2004 übernahm er die Leitung der Carnival-Tochter mit Sitz in Rostock. 2012 wechselte Thamm zur Costa Group, in die Aida Cruises integriert ist.