QTA-Chef sieht lockere Storno-Regeln nur als Übergangslösung
Die von verschiedenen Reiseveranstaltern eingeführten kostenfreien Stornos von Buchungen seien zwar "eine sehr gute Möglichkeit, das Geschäft mit Urlaubsreisen anzukurbeln", glaubt Thomas Bösl. Sie dürften aber "nicht zu einer Dauereinrichtung werden".
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Derzeit überbieten große wie kleinere Veranstalter einander mit Buchungskonditionen, die kostenlose Umbuchungen und Stornierungen bis kurz vor der Abreise möglich machen. Um den kulanten Umgang mit Neubuchungen für das laufende Jahr zu unterstreichen, reduzieren einige Anbieter auch die Anzahlungshöhe oder sie verzichten ganz darauf. So hoffen sie, Kunden für den Frühling und Sommer zu Buchungen zu bewegen, obwohl die Durchführbarkeit von Reisen bislang noch in den Sternen steht.
Einige Akteure, darunter TUI und Bentour, wollen lockere Stornobedingungen auch langfristig zum Geschäftsmodell machen. Sie lassen sich bei den Anbietern gegen einen Aufpreis erkaufen. In den nächsten Wochen sind die günstigeren Konditionen noch ohne Aufpreis im Reisepreis enthalten, weil auch die Konkurrenz auf kostenlose Stornomöglichkeiten als Verkaufsargument setzt.
Lässt sich das Rad zurückdrehen?
"Kostenlose Stornos von Urlaubsreisen vermindern Ängste beim Kunden, die ihre nächste Urlaubsreise ohne Risiko buchen wollen," sagt Bösl, Sprecher des Kooperationsverbundes QTA, dazu. Sie dürften aber "auf keinen Fall zu einer Dauereinrichtung werden". Zu groß sei die Gefahr, dass Reisebüros wieder viel unbezahlte Arbeit leisten müssten. Daher sollten kostenlose Stornos "eine Übergangslösung für die Krise bleiben".
Ebendies wird in der Branche bereits intensiv diskutiert. Manche Experten glauben, dass es auf absehbare Zeit kein Zurück zu den alten Anzahlungs- und Stornierungsbedingungen wird. Schließlich haben keineswegs alle, aber doch viele Kunden in der Krise der Erfahrung gemacht, dass sie lange auf die Rückzahlung ihrer Gelder für abgesagte Reisen warten mussten. Das dürfte die Bereitschaft zu hohen Anzahlungen schmälern. Die Unsicherheit, ob sie die Einnahmen aus abgeschlossenen Buchungen tatsächlich einkalkulieren können, dürfte Veranstaltern wie auch Reisebüros ohnehin noch eine Weile erhalten bleiben. Selbst wenn der Tourismus im Frühling wieder in Gang kommt, wird der Neustart des Geschäfts nicht ohne Ruckeln und Rückschläge funktionieren.
Christian Schmicke