Podcast: Warum Tourismus mehr als ein Wirtschaftsfaktor ist
Professor Harald Pechlaner (Foto) ist Inhaber des Lehrstuhls für Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und Leiter des Zentrums für Entrepreneurship. Im Reise vor9 Podcast sprechen wir darüber, wie weit die Branche bei der Überwindung der Overtourism-Problematik gekommen ist und beleuchten den Fachkräftemangel.
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Pechlaner, der außerdem wissenschaftlicher Leiter des Kompetenzzentrums Tourismus des Bundes ist, befasst sich intensiv mit der Akzeptanz von Tourismus in der Bevölkerung von Destinationen. Er sagt, die Branche habe den zwangsweisen Stillstand während der Corona-Pandemie nicht ausreichend genutzt, um dazu neue Konzepte zu entwickeln? Vielmehr gehe es den meisten Akteuren in erster Linie darum, die Situation des Jahres 2019 wiederherzustellen.
Nach wie vor werde der Tourismus fast ausschließlich in seiner Rolle als Wirtschaftsfaktor betrachtet, kritisiert der Hochschulprofessor. Dabei sei der Tourismus vor allem eine Querschnittsfunktion, die in viele andere Bereiche hineinwirke. Neben der Wirtschaft träten gesellschaftswissenschaftliche und gesellschaftspolitische Fragen in den Vordergrund, die man in die Betrachtung von Alltagsräumen und Urlaubsräumen mit einbeziehen müsse. Dabei sollte nicht nur das Wohlbefinden der zahlenden Gäste berücksichtigt werden, sondern auch die Bevölkerung der Destinationen.
Neuer Studiengang soll fachübergreifend arbeiten
Dazu beitragen soll unter anderem der neu geschaffene digitale Masterstudiengang "Transformation und nachhaltige Lebensraumentwicklung – Tourismus neu gestalten". Er vermittelt fachübergreifend Kompetenzen aus Soziologie, Geographie oder Psychologie. Pechlaner setzt dabei darauf, dass eine junge Generation von Studierenden neben materiellen Aspekten auch die Sinnhaftigkeit ihres Handelns im Blick habe. Wenn Tourismus richtig verstanden werde, entwickele er eine integrative Kraft über verschiedene Ressorts hinweg – von der Umwelt- und Klimapolitik über die Kulturpolitik bis hin zu Sozialpolitik, so der Wissenschaftler.
Auch um den Fachkräftemangel geht es im aktuellen Podcast. Die Branche habe es versäumt, schon vor der Pandemie Modelle zu entwickeln, die nicht allein auf Kostenoptimierung ausgerichtet gewesen sind. Beschäftigte würden erst jetzt als Reaktion auf die Krise hofiert. Nun sei es wichtig, diese Kehrtwende glaubwürdig weiter zu verfolgen.
Christian Schmicke
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