Orascom-Zahlen spiegeln Spannungen im Nahen Osten wider
Die Orascom Development Holding (ODH) hat vorläufige Zahlen zur Auslastung und zu den Preisen ihrer Hotels veröffentlicht. Insgesamt ist die Bilanz positiv, doch der Krieg im Nahen Osten belastet die Region Taba am Roten Meer.
Nach dem Überfall der Hamas auf Israel und dem anschließenden Krieg im Gazastreifen litten die Buchungen für Ägypten, wo Orascom mit El Gouna und Taba Heights große touristische Komplexe betreibt, zunächst stark. Mittlerweile hat sich die Nachfrage nach übereinstimmenden Einschätzungen der großen Veranstalter wieder weitgehend erholt. Allerdings gilt dies wohl nicht im gleichen Umfang für alle Regionen. So warnt das Auswärtige Amt nach wie vor vor Reisen in den Norden der Sinai-Halbinsel und das ägyptisch-israelische Grenzgebiet, nimmt allerdings Taba ausdrücklich von der Warnung aus.
Gleichwohl traf der Kriegsausbruch vor allem die Region Taba offenbar stark. „Die kurzfristige Strategie für die Hotels in Taba Heights bestand darin, die betriebliche Kapazität zu begrenzen und die Cash-Burn-Raten zu reduzieren, während gleichzeitig sichergestellt wurde, dass die Destination betriebsbereit ist, wenn der Tourismus schließlich wieder aufgenommen wird“, schreibt Orascom.
Krisenstrategie für Taba Heights
Die Hotels in Taba Heights hätten zwar insgesamt die Auslastung gegenüber dem Vorjahr von 29 auf 42 Prozent verbessert, allerdings – so ist die Orascom-Aussage wohl zu verstehen – ab Oktober bei reduzierter Betriebskapazität. Sowohl die Zimmerrate als auch die Auslastung bewegt sich deutlich unter der von El Gouna. Dort waren die Betten immerhin zu 73 Prozent ausgelastet, bei einem Durchschnittspreis von gut 88 Euro. In Taba wurde nur ein Durchschnittspreis von knapp 53 Euro erzielt.
Die Hotels in der Golfregion haben laut Orascom seit Anfang 2023 einen positiven Trend gezeigt. Die Gesamtauslastung des Hawana Salalah im Oman stieg im Geschäftsjahr 2023 auf 61 Prozent, nach 41 Prozent im Vorjahr. Der durchschnittliche Preis kletterte von 116 auf 125 Euro pro Nacht und Zimmer. Auch das The Cove in den Vereinigten Arabischen Emiraten steigerte die Belegungsrate von 65 Prozent im Geschäftsjahr 2022 auf 78 Prozent. Der Preis stieg von 107 auf 130 Euro.
Im Chedi Hotel in der Bucht von Lutica, Montenegro, stiegen die durchschnittlichen Tagesraten im Geschäftsjahr 2023 um 57 Prozent und erreichten 307 Euro. Die Belegungsrate lag allerdings nur bei 36 Prozent und damit um zehn Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr.
Christian Schmicke