Neuer Nachtzugbetreiber startet im Mai
Der neue Nachtzuganbieter Green City Trip startet am 25. Mai mit 14 neuen Zielen. Der ursprünglich niederländische Zuganbieter fährt mit eigens betriebenen Nachtzügen Ziele wie Venedig, Florenz, Bologna, Mailand, Bozen, Kopenhagen und Wien an. Die Nachtzüge fahren in Köln, Dortmund und im niedersächsischen Bad Bentheim ab.
Im vergangenen Jahr von den Niederlanden aus gestartet, expandiert Green City Trip nun nach Deutschland. Das Unternehmen gehört zur Muttergesellschaft Flywise, einem in den Niederlanden ansässigen Reiseveranstalter, der seit 2010 in verschiedenen europäischen Ländern aktiv ist.
Nachtzüge haben in den vergangenen Jahren an Popularität gewonnen, nachdem das frühere Nachtzugnetz zeitweise fast vollständig verschwunden war. Nun solle das neue europäische Netz angesichts wachsenden Klimabewusstseins und hoher Treibstoffpreise seine Stärken ausspielen, erklärt Hessel Winkelman, Mitinhaber des Unternehmens.
Weiterer Ausbau geplant
Green City Trip bedient die Strecken nach eigenen Angaben mit deutschen Zügen und plant, in den kommenden Jahren in Deutschland weiter zu expandieren. Laut Winkelman sollen weitere internationale Strecken hinzukommen, alle Ziele sollen dreimal pro Woche angefahren werden. Dafür suche man auch die Zusammenarbeit mit anderen Partnern erklärt das Unternehmen. In den Niederlanden sei beispielsweise kürzlich eine Kooperation mit TUI gestartet worden. Dieser biete nun Städtereisen mit dem Zug von Green City Trip als Alternative zum Flugzeug an. Auch in Deutschland sollen Reiseveranstalter bald die Nachtzugverbindungen anbieten können. Aktuell sind die Fahrten ausschließlich über die Website greencitytrip.de buchbar.
Politische Forderungen
Trotz des steigenden Bedarfs an umweltfreundlichem Schienenverkehr stehe die Umsetzung internationaler Zugverbindungen noch vor vielen Herausforderungen, heißt es in einer Mitteilung des Zugbetreibers. So sei die Zusammenarbeit zwischen den Netzbetreibern verschiedener europäischer Länder "unzureichend", was den Prozess der Aufnahme eines neuen Dienstes langsam und schwierig mache, so Mitinhaber Maarten Bastian. Auch steuerlich sieht er den Schienenverkehr im Nachteil. Es sei "fraglich", warum Flüge von der Mehrwertsteuer befreit seien, während für eine Zugfahrt Mehrwertsteuer gezahlt werden müsse.