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18. September 2024 | 17:10 Uhr
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Nachhaltigkeit bleibt für die meisten Urlauber Nebensache

Die Relevanz der Nachhaltigkeit bei der Reiseentscheidung stagniert seit 2021. Das ergibt ein aktueller Bericht auf Basis von Daten der Reiseanalyse 2024. Bei Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer war die Nachhaltigkeit im Jahr 2023 bei drei Prozent der Reisen ausschlaggebend, bei weiteren 17 Prozent war sie ein Aspekt unter mehreren.

Nachhaltigkeit Umweltschutz Foto iStock RomoloTavani

Viele Verbraucher finden nachhaltige Reisen gut, ihre Reisegewohnheiten beeinflusst das aber kaum

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Bei den Kurzurlaubsreisen sei die Nachhaltigkeit anteilig deutlich häufiger ausschlaggebend (14%) und auch häufiger ein relevanter Aspekt (29%), sagt Friedericke Kuhn von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen, die die Reiseanalyse herausgibt. Dies gelte in ähnlicher Weise auch für Geschäftsreisen mit Übernachtung: Ausschlaggebend war der Aspekt der Nachhaltigkeit hier bei zwölf Prozent, ein relevanter Faktor bei 28 Prozent.

Der Anteil der Bevölkerung mit einer positiven Einstellung zur Nachhaltigkeit (ökologisch oder sozial) bei Urlaubsreisen lag zu Jahresbeginn 2022 mit 68 Prozent auf einem Höchstwert. Dieser Anteil ging bis Januar 2023 auf 61 Prozent der Bevölkerung zurück und konnte im Januar 2024 wieder dazugewinnen (67%).

Große Diskrepanz zwischen Einstellung und Verhalten

An der eklatanten Diskrepanz zwischen der geäußerten Einstellung zur Nachhaltigkeit und deren Einfluss auf das tatsächliche Reiseverhalten wird eine Schere deutlich, das sogenannte Intention-Behaviour-Gap. Immer noch ist Nachhaltigkeit aus dem Blick der Nachfrage de facto eine Nebensache.

Das zeigt sich auch beim Thema CO2-Kompensation. Der Anteil der Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer, für die eine CO2-Kompensation durchgeführt wurde, lag sowohl 2022 als auch 2023 bei fünf Prozent und damit vier Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Auch der Anteil der Buchung von Angeboten mit Umweltzertifizierung ging in dem Zeitraum um zwei Prozentpunkte auf elf Prozent zurück. 

Bei den Kurzurlaubsreisen zwischen zwei und vier Tagen Dauer wurden 2023 mit 16 Prozent anteilig etwa genauso viele CO2-Kompensationen durchgeführt wie im Vorjahr (2021: 17%). Auch der Anteil der nachhaltig zertifizierten Angebote war 2023 mit 22% auf demselben Niveau wie in den beiden Vorjahren. Bei den Geschäftsreisen blieb der Anteil der erfolgten CO2-Kompensationen konstant bei 18 Prozent, der Anteil der Geschäftsreisen mit Umweltzeichen sank hingegen um vier Prozentpunkte auf 28 Prozent.

Verbesserung gegenüber 2018/19

Immerhin: Im Vergleich zur ersten Messung im Jahr 2018/19 liegen die Anteile der CO2-Kompensationen und der Reisen mit Umweltzeichen bei allen Reisesegmenten deutlich höher. Insgesamt zeige sich ein leicht schwankendes, aber insgesamt stabiles Niveau für die beiden Indikatoren von 2021/22 bis 2023/24, so die Autoren.

Christian Schmicke

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