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13. Februar 2020 | 12:32 Uhr
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Messe Berlin sieht ITB durch Coronavirus nicht gefährdet

Lediglich zwei chinesische Aussteller hätten ihre Teilnahme bislang abgesagt, berichtet die Messe Berlin. Ein Großteil der chinesischen Messestände werde von Personal aus Europa besetzt. Davon abgesehen seien die Messehallen "komplett ausgebucht".

itb berlin symbol foto Messe Berlin

160.000 Besucher hatte die ITB im vergangenen Jahr

Die Absage der für Ende Februar geplanten weltweit wichtigsten Mobilfunkmesse MWC wirft ein Schlaglicht darauf, wie stark auch Veranstaltungen auf dem europäischen Kontinent von der Ausbreitungsgefahr des Coronavirus in Mitleidenschaft gezogen werden können. Die größte Tourismusmesse der Welt, die ITB, die vom 4. bis zum 8. März in Berlin stattfindet, gibt sich unterdessen im Hinblick auf die Auswirkungen der Krankheit auf das eigene Geschäft gelassen.

"Die aktuellen Auswirkungen durch das Corona-Virus sind nach momentanem Stand sehr begrenzt", sagt ITB-Chef David Ruetz. Bislang hätten zwei der rund 20 Aussteller vom chinesischen Festland ihre Teilnahme abgesagt. Davon abgesehen seien die Messehallen "komplett ausgebucht".

Insgesamt scheint sich das Risiko für den Verlauf der Messe auch deshalb in Grenzen zu halten, weil die Zahl chinesischer Aussteller und Einkäufer auf der ITB überschaubar ist. Nach Angaben der Messeleitung machen die Aussteller lediglich 0,3 Prozent aller ITB-Anbieter aus und der Anteil der Besucher liege mit 0,02 Prozent noch einmal deutlich niedriger.

China hat längst seine eigene ITB

Der Hauptgrund dafür dürfte sein, dass das Reich der Mitte mit der ITB China eine eigene Messe veranstaltet. Sie soll Mitte Mai in Schanghai stattfinden. Ob das klappt, steht freilich in den Sternen. Den wenigen Festlandchinesen, die die ITB in Berlin traditionell besuchen, dürfte es aufgrund der von China verhängten Reisesperren in diesem Jahr freilich schwerfallen, teilzunehmen. Die Messe Berlin teilt dazu mit, dass ein Großteil der chinesischen Messestände von Personal aus Europa oder Deutschland besetzt werde, so dass diese nicht von Absagen betroffen seien. Die "Welt" meldet hingegen unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten deutschen Reiseveranstalter, deutsche Veranstalter, die China im Portfolio hätten sollten „einige der Lücken am chinesischen Länderstand füllen“.  

Als Schutzmaßnahme stünden auf dem Gelände medizinisches Fachpersonal und Notfallkräfte bereit und die Sanitäreinrichtungen würden in höherer Frequenz gereinigt und desinfiziert, teilt die Messe Berlin mit. Darüber hinaus stehe man "in laufendem Kontakt mit Gesundheitsbehörden und werden alle empfohlenen Maßnahmen treffen, sofern es notwendig ist", so ITB-Chef Ruetz.

Von einem grundlegend gestörten Verlauf oder gar einer Absage scheint die ITB nach dem jetzigen Stand der Dinge weit entfernt. Auch „härtere“ Vorsichtsmaßnahmen, wie etwa medizinische Kontrollen an den Eingängen, sind wohl nicht geplant, so lange der Berliner Senat, ein Gesellschafter der Messe, diese nicht ausdrücklich empfiehlt. Die ITB registrierte im vergangenen Jahr rund 160.000 Besucher, darunter 113.500 Fachbesucher, aus 181 Ländern.

Christian Schmicke

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