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23. Juni 2024 | 19:14 Uhr
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Mein Schiff 7 verschafft TUI Cruises neues Wachstum

TUI Cruises zündet die nächste Stufe des Wachstumsprogramms und stellt mit der am Wochenende getauften Mein Schiff 7 neue Kapazitäten in den Markt. Weitere Neubauten folgen sehr zeitnah in den nächsten beiden Jahren. Für den Vertrieb wird das Angebot immer wichtiger, er kann von der Expansion profitieren und Kreuzfahrt-Neukunden gewinnen.

Mein Schiff 7 TUI Cruises Kreuzfahrt Taufe Kiel

In Kiel wurde die Taufe der Mein Schiff 7 mit einem großen Feuerwerk gefeiert

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Es ist angerichtet: Der längste Tag des Jahres, endlich so etwas wie Sommerwetter in Deutschland und dann noch eine große Begleitkulisse auf dem Wasser und an Land im Rahmen der Kieler Woche. Das jüngste Schiff der Flotte ist in ihrem Heimathafen angekommen und die Taufe der Mein Schiff 7 soll den siebten Himmel kurzerhand mit der See vereinen.

Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises, wirkt entspannt und happy. Auch wenn es während der Pandemie zeitweise nicht danach aussah, sie hat mit ihren Neubauplänen offenbar alles richtig gemacht und kann jetzt liefern. Ein neues Schiff, neues Wachstum und vor allem weitere Neubauten ganz konkret in der Werft-Pipeline für die Jahre 2025 und 2026. Währenddessen wird der große Konkurrent Aida Cruises bis mindestens 2027 keine neuen Kreuzfahrtschiffe ausgeliefert bekommen. 

Auslastung und Raten auf einem sehr guten Niveau

Das Geschäft laufe ausgezeichnet, berichtet Meier. "Zur Hauptsaison fahren wir auf Grund der mitreisenden Kinder mit mehr als 100 Prozent Auslastung, die Ratenentwicklung ist sehr positiv und wir werden in diesem Jahr mit Sicherheit das Niveau der Zeit vor Corona übertreffen."

Mit der neuen Mein Schiff 7 komplettiert TUI Cruises nun ihre Flotte und verfügt über sieben nahezu baugleiche Schiffe. Denn die Mein Schiff 7 ist ähnlich wie ihre direkten Vorgänger Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 aufgebaut, jedoch etwas größer als die Modelle Mein Schiff 4 bis Mein Schiff 6. Die Reihenfolge der Schiffszahlen mag auf den ersten Blick verwirrend erscheinen, ist jedoch historisch bedingt. Die ersten beiden Schiffe von TUI Cruises waren keine Neubauten, sondern Umbauten aus der Royal Caribbean Flotte. Die neuen Schiffe wurden dann chronologisch nummeriert, wodurch jetzt Mein Schiff 7 auf Mein Schiff 2 folgt.

Gästefeedback als Basis für die Neuerungen an Bord

Einige Neuerungen und Optimierungen gibt es dann aber doch bei der Mein Schiff 7 zu verzeichnen. "Wir haben vor allem das Feedback unserer Gäste berücksichtigt und konnten viele Wünsche aufgreifen und umsetzen", berichtet Meier. 26 Einzelkabinen gibt es nun also, darunter auch Außenkabinen. Ein neues Highlight ist das Café Central auf Deck 5, welches österreichische Kaffeehauskultur auf hoher See bieten soll. 

Darüber hinaus gibt es das neue Restaurant Hideki mit asiatischen Spezialitäten und Sushi, im neuen Restaurant La Spezia kommt die gehobene italienische Küche auf den Teller. Mit einer Kapazität von weniger als 3.000 Passagieren und einem hohen Anteil an Balkonkabinen richtet sich die Mein Schiff 7 an Gäste, die Wert auf Komfort und Raum legen. Im Sommer wird sie in der Nord- und Ostsee unterwegs sein und im Winter die Kanarischen Inseln ansteuern. 

Ein besonderes Augenmerk hat TUI Cruises auf die weitere Entwicklung in puncto Nachhaltigkeit gelegt. Die Mein Schiff 7 ist vorbereitet, um zukünftig mit grünem Methanol nahezu CO2-neutral betrieben zu werden. Vorerst wird das Schiff mit Marinediesel betrieben, wobei Landstrom in Häfen genutzt wird, wo immer möglich. Und bei der Abfallverarbeitung kommt eine Innovation zum Einsatz. Den Bioabfällen wird noch an Bord die Flüssigkeit entzogen, sodass die getrockneten Bioabfälle in Form von gepressten Pellets später an Land genutzt werden können. Das gereinigte Wasser kann derweil zurück ins Meer geleitet werden.

Lob für die Umweltanstrengungen kommt diesmal sogar vom Nabu

Und tatsächlich kommt sogar Lob von Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Er sagte im Vorfeld der Taufe: "Wir begleiten die Kreuzfahrtindustrie schon seit Jahren kritisch und freuen uns über diesen wichtigen Schritt. Um unser Klima und unsere Umwelt zu schützen, müssen wir weg von den fossilen Treibstoffen. Dieses Schiff ist ein guter Anfang – jetzt muss die restliche Branche nachziehen."

Und wie geht es weiter? Mit der neuen Mein Schiff Relax wird im Frühjahr 2025 eine ganz neue Schiffsklasse zur Flotte dazustoßen. Die Arbeiten in der italienischen Werft Fincantieri lägen im Plan, so Meier. Ein Jahr später dann folgt ein weiteres baugleiches Schiff der neuen Reihe. Die Flotte wächst dann auf eine Kapazität von 27.000 Passagieren. Und dann? Wybcke Meier weiß, dass die Werftkapazitäten in Europa limitiert sind. Gibt es daher schon Optionen? "Wir fühlen uns sehr wohl mit unseren Neubauplänen", gibt sich die Chefin von TUI Cruises noch zurückhaltend. 2,7 Millionen Kreuzfahrtgäste verzeichnete der deutsche Markt in 2023. Ein Zielwert von 4 bis 4,5 Millionen Passagiere hält aber auch Meier für realistisch und möglich. Es sieht so aus, dass die Kreuzfahrtbranche nach dem Tief der Corona-Jahre den siebten Himmel wieder anvisiert...

Pascal Brückmann

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