Marktforscher hält Prognose für 2023 für "kaum möglich"
Werner Sülberg, lange Chef-Marktforscher der DER Touristik und aktuell Mitglied im DRV-Marktforschungsausschuss, sieht angesichts aktueller Kostensteigerungen viele Unwägbarkeiten für das Reiseverhalten im kommenden Jahr. Viele Haushalte könnten sich dann keine Auslandsreise mehr leisten, vermutet er.
Der Sommer des laufenden Jahres dürfte 70 bis 80 Prozent des Niveaus vom Sommer 2019 erreichen, bei weiter schwächelnden Geschäftsreisen, sagte Sülberg dem Fachblatt FVW. Möglicherweise werde das Touristikjahr 2021/22 wegen des vorangegangenen nahezu reisefreien Winters nur etwa 50 Prozent des Reisebüro-Umsatzes von 2019 erreichen, so Sülberg.
2023 könnten sich aufgrund von Kostensteigerungen und Inflation viele Haushalte 2023 "wohl keine Auslandsreise mehr leisten können", vermutet Sülberg. Zwar werde die Reiseintensität wohl nicht unter 60 Prozent sinken. Aber es sei ungewiss, welche Reisen angetreten würden und ob dabei Deutschland-Urlaub oder kürzere Autoreisen ins benachbarte Ausland im Vordergrund stünden. Beides gehe meist an Veranstaltern und am Reisebüro-Vertrieb vorbei.