Marktforscher gehen weiter von gutem Reisejahr aus
Nachfrage und Reiseverhalten der Deutschen seien trotz gestiegener Preise auch in diesem Jahr stabil, sagt Ulf Sonntag, Projektleiter der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR). Doch um das Jahr aus Sicht der Branche erfolgreich zu gestalten, gelte es, noch rund 13 Millionen Menschen zu überzeugen.
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Trotz gestiegener Preise bleibt die Nachfrage gut, sagt die FUR
2019 hätten die Deutschen rund 71 Millionen Urlaubsreisen durchgeführt, 2022 seien es etwa 65 Millionen gewesen, erklärte Sonntag bei einem virtuellen Talk des Travel Industry Clubs. In diesem Jahr könnte die Marke von 2019 wieder erreicht oder vielleicht sogar übertroffen werden. Entscheidend sei dafür, ob die 21 Prozent der Befragten, die bei der jüngsten Umfragewelle der Reiseanalyse im Mai noch unsicher gewesen seien, ob sie in diesem Jahr verreisen wollten, sich noch dafür entschieden.
Grundsätzlich seien die Chancen dafür gut, so der Marktforscher. Die Bundesbürger schätzten die Faktoren Zeit und Geld ebenso positiv ein wie vor der Corona-Pandemie, auch die Lust zum Reisen sei bei einer Mehrheit vorhanden. Urlaubsreisen hielten sich in der Liste der Konsumprioritäten stabil auf Platz zwei hinter den Lebensmitteln. Auch der Anteil der Reiseausgaben am Haushaltsnettoeinkommen kehre nach einer heftigen Delle während der Zeit der Reisebeschränkungen wieder auf das normale Niveau zurück.
Etwas schwerer als in den Vorjahren habe es 2023 der Inlandstourismus, sagt Sonntag. Dass auch die Preise für Mittelmeerziele und Fernreisen gestiegen seien, halte die Menschen nach den Jahren der Reisebeschränkungen nicht von Auslandsreisen ab.
Christian Schmicke