Lufthansa-Ferienflieger geht früher auf die Mittelstrecke
Statt wie geplant erst im nächsten Jahr sollen schon im kommenden Winter drei Airbus 320 für Eurowings Discover in Frankfurt stationiert werden und von dort Ziele wie die Kanaren anfliegen. Sie sollen die im Juni startenden Langstreckenflüge ergänzen.

Eurowings
Neben Airbus A330 für die Langstrecke kommen zum Winter auch A320 für die Mittelstrecke bei Eurowings zum Einsatz
Über den früheren Start des Lufthansa-Ablegers abseits der Langstrecke hatte am Montag das Fachportal "Aerotelegraph" berichtet. Derzeit suche Eurowings Discover A320-Piloten für den Standort Frankfurt, heißt es. Lufthansa bestätigte inzwischen entsprechende Pläne. Der Grund dürfte darin liegen, dass die Tourismus- und Airline-Branche allgemein davon ausgeht, dass sich das Kurz- und Mittelstreckengeschäft in den nächsten Monaten deutlich schneller erholt als das Fernreisesegment.
Auf der Fernstrecke soll Eurowings Discover von Frankfurt aus zunächst mit vier Airbus 330 nach Anchorage, Calgary, Punta Cana, Las Vegas, Mauritius, Mombasa, Sansibar und Windhuk fliegen. Zwei der Maschinen sind ehemalige Sun-Express-Flugzeuge, zwei least das Unternehmen vom 1. Juni an von der Swiss-Schwester Edelweiss. Auch die drei Airbus 320 sollen laut "Aerotelegraph" aus dem bestehenden Flottenpool der Lufthansa Group kommen. Eine Entscheidung für einzelne Flugzeuge sei noch nicht gefallen, heißt es.
Wachsender Konkurrenzdruck
Mit dem zeitigeren Einstieg von Eurowings Discover auf der touristischen Mittelstrecke wächst auch dort der Konkurrenzdruck – wenn auch vorerst auf überschaubarem Niveau. Auf der Langstrecke fliegt der Lufthansa-Ableger schon bald in direkter Konkurrenz zum Ferienflieger Condor. Auch auf den Routen zu den im Winter wichtigen Kanarischen Inseln dürften die Verbindungen im unmittelbaren Wettbewerb angeboten werden.
Der Wettbewerb zwischen Lufthansa und Condor hatte sich zuletzt verschärft, weil der Kranich zum Sommer die Zusammenarbeit bei Zubringerflügen für die Condor-Langstrecke gekündigt hatte. Dies verschob Lufthansa mittlerweile auf Druck deutscher und europäischer Wettbewerbsbehörden auf März 2022, um eine endgültige Klärung der rechtlichen Durchsetzbarkeit der geplanten Schritte abzuwarten.
Christian Schmicke