Lufthansa-Chef kündigt Sparprogramm für Kernmarke an
Lufthansa hat im Sommer trotz starker Nachfrage und eines Rekordumsatzes einen Gewinnrückgang verbucht. Nun kündigte CEO Carsten Spohr (Foto) für die Hauptmarke Lufthansa Airlines ein Sparprogramm an, das den operativen Gewinn bis 2026 um brutto 1,5 Milliarden Euro steigern soll.
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Der Konzern steigerte seinen Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal aufgrund des höheren Flugangebots und des Umsatzwachstums bei Lufthansa Technik um fünf Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Es sei damit das umsatzstärkste Quartal in der Unternehmensgeschichte der Lufthansa Group gewesen, so das Unternehmen. Dabei habe der Konzern einen operativen Gewinn (Adjusted EBIT) von 1,3 Milliarden Euro erzielt; 200 Millionen weniger als im Vorjahr. Der Rückgang sei durch deutliche Kostensteigerungen, insbesondere bei Gebühren, Technik-Aufwendungen und Personal bedingt. Das Konzernergebnis sank von 1,2 Milliarden Euro auf 1,1 Milliarden Euro.
Die Airlines der Lufthansa Group beförderten im dritten Quartal gut 40 Millionen Gäste an Bord ihrer Flugzeuge, ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bedingt durch das industrieweite Kapazitätswachstum sanken die Durchschnittserlöse laut Lufthansa gegenüber Vorjahr um 3,5 Prozent. Die Stückkosten erhöhten sich nach Konzernangaben aufgrund gestiegener Gebühren sowie gestiegener Material- und Personalkosten um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Hohe Kosten
Insgesamt erwirtschafteten die Passagier-Airlines des Konzerns im dritten Quartal einen operativen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro; 200 Millionen weniger als im Vorjahr. Der Rückgang des operativen Gewinns der Passagier-Airlines sei dabei insbesondere durch den Rückgang des Ergebnisses von Lufthansa Airlines um 234 Millionen Euro begründet, so der Carrier. Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Flugzeuge und die damit verbundene Notwendigkeit, ältere Flugzeuge weiterzubetreiben, erhöhte Standortkosten, gestiegene Personalkosten und Ausgaben für Kompensationszahlungen nach Flugunregelmäßigkeiten belasteten das Ergebnis von Lufthansa Airlines "überdurchschnittlich".
Nun soll das Sparprogramm "Turnaround" Abhilfe schaffen. Ziel sei es, die Effizienz zu steigern, Komplexität zu reduzieren sowie die Produktqualität zu verbessern und damit die Airline zukunftsfähig aufzustellen, teilt Lufthansa mit. Der Plan sieht unter anderem vor, mehr Kurzstrecken-Verkehre in kosteneffizientere Flugbetriebe zu verlagern – also weg von der Kernmarke und hin zu Lufthansa City Airlines. Das dürfte für Unruhe in der Belegschaft sorgen. Weitere Effizienzsteigerungen sollen durch die Optimierung des Netzwerks sowie zunehmende Flexibilisierung und Automatisierung erreicht werden. Im Jahr 2026 sollen die Maßnahmen einen Bruttoeffekt in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro auf das EBIT haben.
Christian Schmicke