Lastminute.com schreibt wegen Kurzarbeits-Affäre Verlust
Der Portalbetreiber Lastminute.com hat 2022 Reisen im Volumen von 3,2 Milliarden Euro vermittelt und damit 305 Millionen Euro umgesetzt. Aufgrund von Rückstellungen wegen mutmaßlich zu Unrecht eingestrichener Schweizer Kurzarbeitsgelder steht unter dem Strich ein Verlust von 15 Millionen Euro.
Das an Zürcher Börse notierte Unternehmen betreibt Portale wie Lastminute.com, Lastminute.de, Volagratis, Rumbo, Bravofly, Jetcost, Hotelscan oder Weg.de. Der Umsatz der Gruppe näherte sich im vergangenen Jahr dem Niveau von 2019 bis auf gut zehn Prozent an. Ohne den negativen Effekt der Rückstellungen aufgrund des vermuteten Kurzarbeitsgeld-Betrugs wäre ein Gewinn von 17,2 Millionen Euro angefallen.
Im Zuge der Affäre waren die Firmenchefs, CEO Fabio Cannavale und COO Andrea Bertoli, vorübergehend in Untersuchungshaft genommen worden und traten von ihren Ämtern zurück. Neuer CEO ist Luca Concone.
Im laufenden Jahr weist Lastminute.com für das erste Quartal ein Umsatzplus von 38 Prozent bei einem Anstieg der Buchungen um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus. Der Aktienkurs des Unternehmens veränderte sich angesichts der Nachrichten am Donnerstag kaum. Die Papiere stiegen um 1,6 Prozent auf 24,80 Euro.