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19. Juli 2024 | 14:35 Uhr
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Kreuzfahrtverband Clia droht mit Boykott populärer Häfen

Die Europachefin des Kreuzfahrtverbandes Clia, Marie-Caroline Laurent, hat davor gewarnt, dass die Mitgliedsreedereien künftig möglicherweise einige der wichtigsten Kreuzfahrtziele in Europa auslassen müssen, um die Gäste von Kreuzfahrtschiffen zu schützen.

Barcelona Hafen

In Barcelona sind Kreuzfahrtschiffe ein Streitthema

Das britische Portal Travelmole zitiert die Clia-Europachefin mit den Worten, die Branche werde "eine Anpassung der Reiserouten in Erwägung ziehen", wenn man das Gefühl habe, "dass nicht alle Passagiere gut behandelt" würden. Reiserouten von Kreuzfahrtschiffen müssten möglicherweise geändert werden, wenn die Sicherheit der Gäste nicht gewährleistet werden könne.

Die Warnung kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Proteste gegen Overtourism in zahlreichen Städten verstärkt haben. Dazu gehören etwa Barcelona, Norwegen, die Bretagne, die Balearen und die Kanarischen Inseln. In Venedig und Barcelona gelten bereits Einschränkungen für Kreuzfahrtschiffe.

Einschränkungen weiten sich aus

Barcelonas Bürgermeister hatte kürzlich erklärt, dass die Stadt in Bezug auf die Besuche von Kreuzfahrtschiffen am Rande der Belastungsgrenze sei. Die Clia entgegnete dazu, dass die Kreuzfahrtgäste nur etwa vier Prozent der Besucher ausmachten. Auch in Griechenland droht der Branche Gegenwind. So sagte der griechische Premierminister, er werde die Zahl der Schiffsbesuche auf den beliebten Inseln Santorin und Mykonos einschränken.

Nicht ohne Ironie ist bei alledem der Umstand, dass die Industrie die Haltung gegenüber ihren Reisenden, die bislang maximal mit Wasserpistolen attackiert wurden, nun ernsthaft zum Sicherheitsrisiko erklärt. Dabei geht es den Demonstranten erklärtermaßen nicht um den Tourismus an sich, sondern um eine Überforderung durch zu viele Besucher zur gleichen Zeit. Machen die Mitglieder die "Drohung" der Clia wahr, hätten sie aus ihrer Sicht wohl schon einiges erreicht.

Christian Schmicke

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