Keinen belastbaren Beleg für Tourismus als Corona-Treiber
Landauf, landab stigmatisierten Bundes- und Landespolitiker den Tourismus als Buhmann bei der Corona-Ausbreitung, ohne dafür belastbare Zahlen zu liefern, kritisierte BTW-Präsident Michael Frenzel auf dem Europäischen Tourismusforum. Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung stellte derweil weitere Hilfe bis Ende nächsten Jahres in Aussicht.
Die Politik habe es bei Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf Tourismusunternehmen und ihrer Kunde abgesehen, so Frenzel. „Die gesamte ausgeh- und reisewillige Bevölkerung und eine ganze Branche mit drei Millionen Beschäftigten in Sippenhaft zu nehmen, weil einige Unvernünftige sich nicht an die Spielregeln halten, ist absolut unverhältnismäßig.“
Die Politik verbreite laufend, dass Urlaub, Reisen und Ausgehen das Infektionsgeschehen treiben würden, ohne dazu belastbare Zahlen zu liefern, sagt Frenzel. „Der momentane Umgang der Politik mit dem Tourismus ist unsachlich und diskreditierend.“ Die Zahlen belegten, dass touristische Aktivitäten kein signifikant größeres Infektionsrisiko darstellten, sondern die meisten Infektionen im Kontext privater Feiern erfolgten.
Bundeshilfe bis Ende nächsten Jahres
Auf der gleichen Veranstaltung stellte der Tourismusbeauftrage der Bundesregierung, Thomas Bareiß, der Reisebranche längere Hilfe in Aussicht. Die Tourismuswirtschaft müsse bis Mitte oder Ende des nächsten Jahres unterstützt werden, so der CDU-Politiker. Der Tourismus sei von den Folgen der Corona-Pandemie besonders stark betroffen. Es drohten zwei "verlorene Jahre".
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