Investor Fosun stützt Airline-Verkauf bei Thomas Cook
"Wir denken, dass es für Thomas Cook eine gute Entscheidung ist, das Airline-Geschäft zu verkaufen", sagte Jim Qian, Vorstandschef von Fosun Tourism, dem "Handelsblatt“. "Wir unterstützen das." Die Chinesen halten 16 Prozent der Anteile an dem Konzern, gegenüber dem Einstiegskurs mussten sie bisher vier Fünftel ihres Investments abschreiben.

Fosun
Fosun-Tourism-CEO Jim Qian stützt die Cook-Strategie
Vor vier Jahren war der chinesische Mischkonzern Fosun mit 150 Millionen Euro bei Thomas Cook eingestiegen, später erhöhte er den Anteil auf 16 Prozent. Das Votum des größten Einzelaktionärs dürfte die Strategie von CEO Peter Fankhauser, mit der er Verluste und die hohen Schulden von Thomas Cook abbauen will, stützen.
Laut "Handelsblatt" wiederholt Fosun damit einen Weg, den der Konzern zuletzt bei der Übernahme von Club Med im Jahr 2015 beschritt. Im Jahr der Übernahme klaffte bei dem Pionier unter den Clubanbietern eine Lücke von 12,5 Millionen Euro. Doch schon im Folgejahr kehrte Club Med unter dem neuen Eigentümer in die schwarzen Zahlen zurück, 2017 blieb unter dem Strich sogar ein Netto-Betriebsgewinn von umgerechnet 61,4 Millionen Euro. Die Chinesen investierten damals kräftig in das Unternehmen.
Während sich Analysten angesichts des geplanten Airline-Deals skeptisch zeigen, kaufte Fosun kurz nach der Ankündigung der Airline-Pläne Thomas-Cook-Aktien nach. Für das Unternehmen hat Cook auch als Partner zunehmende Bedeutung. So hätten sich die Buchungszahlen der Thomas-Cook-Reisebürokette in China 2018 im Vergleich zum Vorjahr verachtfacht, berichtet das "Handelsblatt". Zudem will Fosun Tourism gut die Hälfte der Erlöse aus dem eigenen Börsengang in die beiden geplanten chinesischen Gemeinschaftsprojekte in der Hotellerie investieren.
Christian Schmicke