HX plant neue Routen und Investitionen in die Flotte
Der Expeditionskreuzfahrtanbieter HX will mit Investitionen in Flotte, Infrastruktur und neue Destinationen wachsen – ohne dabei Abstriche bei Nachhaltigkeit, Wissenschaft und Bildung zu machen. CEO Gebhard Rainer kündigt neue Routen jenseits der Polarregionen an und plant langfristig auch Flottenzuwachs. Reisebüros bleiben zentraler Vertriebspartner.

HX
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HX-Chef Gebhard Rainer sieht sein Unternehmen klar positioniert: "Kein anderer Anbieter bringt Nachhaltigkeit, Wissenschaft und Bildung so konsequent an die Gäste wie wir", sagt er im Gespräch mit Reise vor9. Die Marke HX, die sich nach der Abspaltung von Hurtigruten neu aufstellt, will sich in einem wachsenden und umkämpften Markt behaupten – durch klare Differenzierung. Technisch setzt HX auf Hybridschiffe, Landstromanschlüsse und den Verzicht auf Schweröl seit 2009. Auch Einwegplastik wurde bereits 2018 verbannt.
Klimaneutralität bleibt herausfordernd
Dennoch ist der Weg zur Klimaneutralität steinig. "Wir tun, was möglich ist – aber vieles hängt von externer Infrastruktur ab", so Rainer. Alternativen wie Biofuels seien oft nicht verfügbar, insbesondere in entlegenen Häfen wie im argentinischen Ushuaia oder Nuuk auf Grönland. Auch bei Landstrom fehle es an einheitlichen Standards: "Es gibt keine global einheitlichen Anschlüsse. Das ist wie beim USB-Anschluss – auch da hat Europa irgendwann klare Vorgaben gemacht. So etwas brauchen wir auch in der Schifffahrt."
Investitionen in Flotte und Technik
Nach der Trennung von Hurtigruten hat das Investorenkonsortium HX mit 140 Millionen Euro Kapital ausgestattet. Vorrangig fließt das Geld in den Aufbau eigenständiger Infrastrukturen, darunter IT und Technologieplattformen. Ein Teil geht auch in die Flottenmodernisierung: Die Spitsbergen erhielt ein neues Science Center und Restaurant. HX prüft zudem Optionen für den Flottenausbau – sowohl durch Neubauten als auch durch Zukäufe nachhaltiger Schiffe. Neubauten könnten ab 2026 konkreter werden.
Neue Routen im Blick
HX will künftig nicht nur in Polarregionen unterwegs sein. Schon jetzt fährt ein Schiff ganzjährig auf den Galapagos-Inseln. Weitere Routen führen bei Überführungsfahrten nach Costa Rica, Chile und Peru. In Planung sind Expeditionen im Südpazifik, rund um Neuseeland und Australien sowie entlang der westafrikanischen Küste. Wichtig sei, dass es echte Expeditionen bleiben, betont Rainer. "Wir wollen Beiträge leisten – für Wissenschaft und für die besuchten Gemeinschaften."
Sozial nachhaltiger Tourismus
Die Entwicklung neuer Produkte dauert bei HX oft Jahre – auch, weil die Reederei frühzeitig den Austausch mit lokalen Gemeinden sucht. Rainer: "Es geht darum, dass Kultur und Lebensweise erhalten bleiben und die Menschen vor Ort profitieren." Kulturelle Vorführungen gegen Geld lehne man ab. Vielmehr unterstütze HX durch lokale Partnerschaften wirtschaftlich nachhaltige Strukturen. Auch beim Einkauf wird Wert auf Regionalität gelegt: Rund 84 Prozent der Bordwaren bezieht HX aus Häfen, in denen die Reisen starten oder enden.
Vertrieb über Reisebüros bleibt zentral
Im Vertrieb setzt HX auf den stationären Kanal. Mit einer Basisprovision von 15 Prozent will das Unternehmen Reisebüros aktiv einbinden. Der direkte Austausch mit Reiseveranstaltern und Reiseberatern sei zentral, so Rainer: "Unsere Produkte sind beratungsintensiv. Dafür braucht es erfahrene Partner, die die Geschichte hinter der Reise erzählen können." Famtrips und Schulungen sollen das Produktwissen stärken.
Wachstum mit Maß
Ein konkretes Ziel für die künftige Größe des Unternehmens nennt Rainer nicht. Wachstum ja – aber nicht um jeden Preis. "Volumen allein ist kein Ziel. Es geht um Qualität, Glaubwürdigkeit und nachhaltiges Handeln." Größe und Profit seien wichtig, aber nicht alleinige Erfolgsfaktoren. "Wenn wir aus Überzeugung handeln, folgt der wirtschaftliche Erfolg." HX werde wachsen – aber nicht zur Massenreederei.
Christian Schmicke
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