Hamburg macht Reiserückkehrer für Infektionen verantwortlich
Für die leicht steigende Neuansteckungsrate in Hamburg macht die Landesregierung heimkehrende Urlauber verantwortlich, vor allem solche aus Spanien, erklärt die Gesundheitsbehörde der Hansestadt. Der Anteil der Rückkehrer an den Neuinfektionen liege bei 17 Prozent.
Laut der Nachrichtenagentur "DPA“ sieht die Hamburger Gesundheitsbehörde die Reiserückkehrer als Hauptursache für den derzeit leichten Anstieg der Corona-Inzidenz. "Das Reisegeschehen macht einen deutlichen Eindruck auf das Infektionsgeschehen", habe Behördensprecher Martin Helfrich erklärt. In der vergangenen Woche hätten sich 37 Menschen aus Hamburg im Ausland infiziert, allein 22 in Spanien. Das sei ein erheblicher Anteil an den gesamten Neuinfektionen. Insgesamt waren 217 neue Fälle in Hamburg gezählt worden. In Hamburg sind seit dem 24. Juni Schulferien.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher zählt zu den Kritikern der bestehenden Einreiseregeln für Rückkehrer aus dem Urlaub. Er bemängelte, dass bei Einreisen aus Risikogebieten derzeit ein einmaliger einfacher Antigen-Test reiche, um eine Quarantäne zu vermeiden. "Das ist zu unsicher", sagte er. Die Hansestadt fordere, dass alle nicht geimpften Reiserückkehrer aus Risikogebieten und Hochinzidenzgebieten in jedem Fall in Quarantäne gingen. Diese dürfte frühestens nach fünf Tagen bei einem negativen PCR-Test aufgehoben werden. Eine ähnliche Forderung hatte jüngst der Virologe Alexander Kekulé erhoben.
Das Robert-Koch-Institut verzeichnet für Deutschland insgesamt laut "DPA" bei aus dem Ausland eingeschleppten Coronavirus-Ansteckungen lediglich einen leichten Anstieg. Vor allem in den beiden vergangenen Wochen sei eine leichte Zunahme zu beobachten. Die wöchentliche Fallzahl in Verbindung mit Reisen habe vergangene Woche bei 555 gelegen, in den Wochen zuvor habe sie zwischen 259 und 412 Fällen geschwankt.