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12. Februar 2021 | 14:37 Uhr
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Geimpftes Personal wird zum Marketinginstrument

Etihad Airways hat nach eigenem Bekunden das fliegende Personal vollständig durchgeimpft. Auch bei Singapore Airlines sind erste Flüge mit komplett geimpftem Personal gestartet. Die Kreuzfahrtreederei Royal Caribbean plant ebenfalls, sämtliche Crewmitglieder impfen zu lassen.

Etihad Stewardess Impfung

Etihad hat das fliegende Personal nach eigenen Angaben durchgeimpft

Während hierzulande alte Menschen und Gesundheitsberufe ganz oben auf der Liste derer stehen, die sich gegen das Coronavirus impfen lassen können, setzen andere Länder offenbar andere Prioritäten. So verkündete der Golfstaaten-Carrier Etihad Airways gerade stolz, alle Piloten und das gesamte Kabinenpersonal seien geimpft. Von Singapore Airlines (SIA) heißt es, erste Flüge nach Indonesien, Thailand und Kambodscha hätten ausschließlich mit geimpftem Personal abgehoben.

Mehr als 90 Prozent des Kabinenpersonals und der Piloten hätten sich bisher für die Impfung angemeldet, berichtet SIA, und weiter: "Die Regierung von Singapur hat dem Luftfahrtsektor bei der Impfung des Landes Priorität eingeräumt. Dies spiegelt die Bedeutung des Sektors sowie die entscheidende Rolle der SIA Group für die wirtschaftliche Erholung Singapurs und den Kampf gegen Covid-19 wider." Nach Regierungsangaben wurden bislang 52.000 Mitarbeiter des öffentlichen Transportwesens, darunter Beschäftigte an Airports, bei Airlines sowie im Schiffs- und öffentlichen Nahverkehr des Stadtstaates gegen das Virus geimpft.

Staatliche Schützenhilfe

Auch bei Etihad heißt es, man habe mit den Gesundheitsbehörden zusammengearbeitet, um eine bevorzugte Impfung des Flugpersonals zu ermöglichen. Die Vereinigten Arabischen Emirate hegen den ehrgeizigen Plan, bis Ende März die Hälfte der zehn Millionen Menschen großen Bevölkerung zu immunisieren. In der Metropole Dubai kommt dafür laut „Welt“ der Impfstoff von Biontech und Pfizer zum Einsatz, in weiteren Teilen der Emirate wird das chinesische Sinopharm-Vakzin verabreicht.

Komplexe Lage im Kreuzfahrtgeschäft

Die Impfung des Bordpersonals soll auch bei der Royal Caribbean Group, zu der die Marken Royal Caribbean International, Celebrity Cruises, and Silversea Cruises gehören, dazu beitragen, den Neustart zu beschleunigen. Das ist einem Brief der Geschäftsführung an das Personal zu entnehmen, den das Portal „Crew Center“ auszugsweise veröffentlicht hat. Gleichwohl gestaltet sich dies für die US-Reederei deutlich komplizierter als in Singapur oder den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo autokratisch geführte Regierungen Entscheidungen über die Impfstoffverteilung einfach treffen können. Schließlich stammen die Crews aus aller Herren Länder.

Dementsprechend erklärte Royal Caribbean, man arbeite noch an Details und habe im Moment noch keine Antworten darauf, wie, wann und wo die Crews an Impfung gelangen können. Die Vorgehensweise könne durchaus verschieden sein – je nachdem, woher die Mitarbeiter kommen, wann ihre nächste Reise startet und wo sich die Crew-Mitglieder gerade befinden. Ob auch für Passagiere eine Impfpflicht eingeführt werden soll, ließ die Reederei übrigens offen.

Christian Schmicke

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