FUR rechnet mit starker Reisenachfrage
Kurz vor Beginn der ITB prognostiziert die Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) ein starkes Jahr. 73 Prozent der Bevölkerung planen demnach, sicher zu verreisen. Bei 41 Prozent steht das Ziel schon fest, bei 32 Prozent ist das Ziel noch offen.
Der Anteil der Unsicheren liegt laut FUR mit 16 Prozent auf dem gleichen Level wie vor der Pandemie, ebenso wie der Wert derjenigen, die 2024 sicher keine Urlaubsreise planen (10%). Angesichts der Einschätzungen der Deutschen zu den allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen ist das durchaus bemerkenswert. Denn die Erwartungen haben sich gegenüber Januar 2023 weiter eingetrübt. 57 Prozent der Bevölkerung erwarten nach Angaben der FUR eine Verschlechterung in den kommenden zwölf Monaten.
Mehrheit sich für sich persönlich nicht schwarz
Beim Blick auf die persönliche wirtschaftliche Situation gehen indes 57 Prozent (Vorjahr 59%) der Bundesbürger keine Veränderung. 14 Prozent (Vorjahr 11%) rechnen mit einer Verbesserung, 29 Prozent (Vorjahr 30%) befürchten eine Verschlechterung. Dies sei zwar immer noch ein vergleichsweise negativer Ausblick auf die persönliche wirtschaftliche Lage; dennoch sähen 71 Prozent der Bevölkerung stabile oder sogar positive Perspektiven.
Reisemotive bleiben weitgehend dieselben
Bei den allgemeinen Urlaubsmotiven zeige sich, dass es für die Bevölkerung in Deutschland viele gute Gründe gebe, in den Urlaub zu fahren, so die Marktforscher. Man sehne sich nach Abstand zum Alltag, Entspannung, Spaß, Frischer Kraft, Sonne, verwöhnen lassen und Natur erleben. Das Ranking der Top-Ten-Motive ist dabei nach Erkenntnissen der Reiseanalyse weiterhin sehr stabil. Immerhin: Eine Bedeutungszunahme im Vergleich zu vor der Pandemie finde sich vor allem in zwei Bereichen: Zum einen bei Motiven der Neugier, des Austauschs und des Destinationsinteresses, zum anderen bei Motiven mit Selbstbezug und Hedonismus.
Unsicherheit bei den Kosten
Bei ihren Ausgaben für Urlaubsreisen in diesem Jahr planen 43 Prozent der Menschen in Deutschland, gleich viel wie im Vorjahr auszugeben. 36 Prozent wissen noch nicht, wie sich ihre Ausgaben entwickeln werden. 15 Prozent planen höhere, sieben Prozent niedrigere Ausgaben als 2023. Diese Werte lägen auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr mit leichten Steigerungen bei "weiß noch nicht" und leichtem Rückgang bei "gleich viel", so die FUR. Als Sparoptionen erwägten die Bundesbürger unter anderem die Suche nach Sonderangeboten, den Verzicht auf Reisen sowie die Wahl günstigerer Reiseziele oder Unterkünfte.
Christian Schmicke
Über die Reiseanalyse der FUR: Die Reiseanalyse (RA) beschäftigt sich seit gut 50 Jahren mit dem Reiseverhalten der deutschen Bevölkerung. Dazu werden jährlich mehrere bevölkerungsrepräsentative Befragungen (persönlich und online) mit insgesamt 12.000 Befragten durchgeführt.