Flugverkehr an deutschen Airports wächst weiter
Mit 17,4 Millionen an- und abfliegende Passagieren verzeichneten die deutschen Airports im April ein Plus von rund 2,3 Millionen Fluggästen gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum April 2019 liege das Aufkommen aber noch um rund 18 Prozent darunter, erklärt der Flughafenverband ADV.
In allen relevanten europäischen Luftverkehrsmärkten liege die sogenannte Recovery-Rate um mehr als 15 Prozentpunkte höher, in einigen Staaten bereits deutlich über dem Vorkrisenniveau, klagt der ADV. Immerhin: Im Vergleich zum April 2023 stieg das Aufkommen um knapp neun Prozent. Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen habe mit 152.765 Starts und Landungen um fünf Prozent über dem Vorjahreswert gelegen. Gegenüber 2019 seien 80 Prozent der gewerblichen Flüge durchgeführt worden.
Die Nachfrage im innerdeutschen Luftverkehr nahm im April mit zwei Millionen Passagieren im Vergleich zum Vormonat März um 209.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs das Marktsegment um 13 Prozent. Zum April 2019 fehlen allerdings knapp die Hälfte der Passagiere (-47%).
Im Europa-Verkehr wurden im April zwölf Millionen Passagiere gezählt. Gegenüber dem Vormonat März wuchs das Passagieraufkommen laut ADV um 20 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat April sind das knapp acht Prozent; gegenüber 2019 fehlen gut zwölf Prozent.
"Nachlassende Dynamik"
Die Interkont-Nachfrage stieg im Vergleich zum März um 113.000 auf nahezu 3,4 Millionen Passagiere. Gegenüber dem Vorjahresmonat wuchs die Sparte um knapp elf Prozent. Im Vergleich zum April 2019 bewegt sich die Nachfrage noch um gut sieben Prozent darunter.
Von Januar bis April 2024 wurden an den deutschen Flughäfen 57 Millionen Passagiere gezählt; rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allerdings habe die kumulierte Wachstumsrate an Dynamik verloren, nachdem sie im ersten Quartal 2024 noch bei über 13 Prozent gelegen habe.
Nach Einschätzung des ADV gibt es dafür zwei Ursachen: Mit Beginn der Sommerflugplanperioden im jeweiligen April würden ab sofort Vergleichsmonate herangezogen, die erstmals frei von durch Corona bedingten Einflussfaktoren seien. Zudem werde der "wachstumsmindernde Einfluss der hohen regulativen Standortkosten in Deutschland sichtbarer", so der Flughafenverband. Dies seien insbesondere die Luftverkehrsteuer und die Luftsicherheitskosten.
Heterogene Entwicklung
In den Monaten Januar bis April entwickelten sich die einzelnen Airports dabei höchst unterschiedlich. Frankfurt verzeichnete mit 17,6 Millionen Passagieren ein Plus von neun Prozent, für München ging es mit 11,4 Millionen Fluggästen um 15 Prozent nach oben. Dahinter folgen Berlin mit 7,1 Millionen (+13%), vor Düsseldorf mit knapp 5,3 Millionen und Hamburg mit 3,9 Millionen und einem Zuwachs um jeweils 14 Prozent. Den größten prozentualen Zuwachs verzeichnete der Flughafen Münster/Osnabrück mit knapp 25 Prozent und 224.000 Passagieren. Um 23 Prozent abwärts ging es dagegen für Friedrichshafen, wo nur noch knapp 52.000 Kunden an- und abreisten.
Christian Schmicke