Flughäfen formulieren Forderungskatalog an Bundesregierung
Die Vorstände und Geschäftsführer des Flughafenverbandes ADV fordern bessere Rahmenbedingungen für einen "verantwortungsbewussten, klimaschonenden und wettbewerbsfähigen Flughafenstandort" ein. Fraport-Chef und ADV-Präsident Stefan Schulte (Foto) sieht die Airports im internationalen Wettbewerb im Hintertreffen.
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Es bedürfe einer finanziellen Entlastung des Luftverkehrs zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, einer Unterstützung von Investitionen in nachhaltige Prozesse und Lösungen sowie einer Stärkung der Internationalen direkten Konnektivität bei gleichzeitigem Schutz vor unfairem Wettbewerb, sagte Schulte im Vorfeld einer zweitägigen Gremientagung des Flughafenverbandes ADV. Deutschlands Flughäfen seien im Begriff, gegenüber europäischen Wettbewerbern wichtige Marktanteile zu verlieren. Mit dieser Entwicklung liege Deutschland „am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte“. Eine Wettbewerbsgleichheit mit den europäischen Nachbarn könne nur durch eine signifikante Reduzierung der Belastungen durch Steuern und Gebühren gelingen.
Besorgniserregend sei der weiter steigende Anteil der regulativ bedingten Abgaben und Gebühren, so Schulte weiter. Dieser liege in Deutschland bei 30 Prozent der gesamten Standortkosten einer Airline. Die aktuelle Erhöhung der Luftverkehrsteuer lasse die Belastungen weiter wachsen. Der Anteil an staatlichen Steuern und Gebühren verdoppele sich gegenüber 2019, ohne dass die Flughäfen einen Einfluss darauf hätten.
"Innovative Konzepte fördern"
Flughäfen optimierten ihre Geschäftsmodelle und investierten in nachhaltige Prozesse und Lösungen, unterstreicht der Chef des größten deutschen Flughafenbetreibers Fraport. Die Kombination aus ökologischer und ökonomischer Transformation sei "eine Chance für Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz, Jobs, Konnektivität und Wohlstand". Dafür müssten innovative Konzepte zur Dekarbonisierung entschlossen gefördert werden. Für die klimapolitische Transformation bräuchten die Flughäfen politische Unterstützung und finanzielle Förderung.
Deutsche Flughäfen seien dabei, an internationaler Vernetzung zu verlieren, kritisiert Schulte. Konnektivität in der Langstrecke gehe verloren. Der Rückgang bei den für die globale Vernetzung Deutschlands wichtigen Interkont-Strecken sei "ein Alarmzeichen für den Wirtschaftsstandort". Konkurrierende Luftverkehrsstandorte legten im Interkontinentalverkehr dagegen teilweise deutlich zu. "Eine Politik, die unseren heimischen Airlines durch Steuern und Regulierungen Mühlsteine um den Hals legt und für Airlines aus Drittstaaten die Märkte abschottet, verfehlt ihre Ziele. Weder wird der Luftverkehr in Deutschland gestärkt, noch profitiert der Wirtschaftsstandort Deutschland von internationaler Konnektivität."
Christian Schmicke