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14. August 2023 | 16:53 Uhr
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Eurowings rechnet erstmals mit Gewinn

Die Lufthansa-Tochter werde das laufende Geschäftsjahr mit Gewinn abschließen, sagt Eurowings-CEO Jens Bischof (Foto). Angesichts anhaltend starker Nachfrage baut der Ferienflieger sein Angebot aus und kehrt an die Flughäfen Nürnberg und Hannover zurück.

Bischof Jens

Jens Bischof erreicht mit Eurowings die Gewinnzone

"Die Geduld hat sich ausgezahlt", hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr vergangene Woche bei der Präsentation der Halbjahreszahlen des Konzerns gesagt. Das war auf die Tochter Eurowings gemünzt, die seit ihrer Gründung lediglich im Jahr der Airberlin-Pleite und durch diese begünstigt in die schwarzen Zahlen geflogen war. 2023 soll nun das erste Jahr werden, in dem Eurowings "nach allen Kennzahlen positiv" abschneiden soll, wie CEO Jens Bischof am Montag unterstrich.

Getrieben werde die positive Entwicklung von einer starken Nachfrage im Urlaubsreiseverkehr – von Auswirkungen der Inflation auf die Reiselust sei nichts zu spüren, erklärte Bischof. Und auch der Geschäftsreiseverkehr entwickele sich positiv. Damit einher gehen gestiegene Ticketpreise – um 20 Prozent seien diese gegenüber dem Vorjahr im Schnitt gestiegen, sagt Bischof. Dies sei wegen gestiegener Kosten und höherer Investitionen in klimafreundliche neue Flugzeuge und einen stabilen Flugbetrieb auch nötig gewesen, unterstreicht der Eurowings-Chef: "Im Großen und Ganzen gehe ich davon aus, dass wir jetzt ein Preisniveau erreicht haben, mit dem man auskömmlich wirtschaften kann." Weitere Kostensteigerungen, etwa bei den Flughafengebühren oder für den CO2-Ausstoß werde man indes auch künftig an die Kunden weiterreichen müssen. Mit den meisten Dienstleistern habe man allerdings langjährige Verträge aushandeln können, was in preislicher Hinsicht für Stabilität sorge.

Rückkehr nach Hannover und Nürnberg

Weil die Nachfrage auf hohem Niveau stabil ist, plant Bischof einen weiteren Ausbau des Angebotes. Allein für Mallorca werden in den Herbstferien 50 zusätzliche Flüge aufgelegt. Zudem kehrt Eurowings an die Flughäfen Hannover und Nürnberg zurück, wo vom Beginn des Winterflugplans an jeweils ein Flugzeug fest stationiert werden soll. Ab Nürnberg fliegt der Ferienflieger im Winter Gran Canaria, Hurghada und Marsa Alam sowie Mallorca an. Ab Hannover stehen Gran Canaria, Teneriffa, Hurghada, Pristina und Mallorca auf dem Winterflugplan. Im Sommerflugplan 2024 werde das Engagement an beiden Airports weiter verstärkt, so Bischof.

Vom Winter an fliegt Eurowings zudem von Berlin und Stuttgart nach Dubai und macht damit Emirates Konkurrenz. Punkten will Bischof gegen den Golfstaaten-Carrier vor allem mit günstigeren Preisen. Außerdem will der Eurowings-CEO sein Unternehmen auch an Abflughäfen außerhalb Europas wachsen sehen; etwa über Codeshares mit der tschechischen Airline Smartwings.

100 eigene Flieger plus Wetlease

Die Eurowings-Flotte pendele sich bei rund 100 Maschinen ein, erklärt Bischof. Das sei die passende Größe, um die Flugzeuge auch in der schwächeren Wintersaison auszulasten. Im Sommer kämen rund 20 Maschinen hinzu, die über Wetlease-Vereinbarungen die Flotte verstärkten. Mit Blick auf die Stabilität des Flugbetriebs sei man gegenüber dem Chaos-Jahr 2022 deutlich vorangekommen, erklärt der Manager: "Wir fliegen die Saison sauber und ordentlich durch." Lediglich Engpässe bei einigen Airport-Dienstleistern, die zu späte mit der Personal-Aufstockung begonnen hätten, sorgten stellen weise noch für Ärger – etwa bei der Gepäckauslieferung.

 Christian Schmicke

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