EU will Geimpften aus Drittstaaten die Einreise erleichtern
Touristen, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, sollen bald einfacher in die EU einreisen können. Darauf haben sich die EU-Botschafter am Mittwoch geeinigt. Die Empfehlungen sollen laut Medienberichten am Donnerstag am Rande des Rates der EU-Handelsminister formal beschlossen werden und noch diese Woche in Kraft treten.
Die am Mittwoch getroffene Einigung sieht demnach vor, dass Geimpfte künftig zwei Wochen nach der letzten Impfung wieder einreisen dürften, wenn sie einen gültigen Impfnachweis vorlegen. Dabei solle auch eine Rolle spielen, ob geimpfte EU-Bürger ebenfalls in den entsprechenden Drittstaat reisen dürfen. Akzeptiert werden sollen demnach Impfstoffe, die in der EU zugelassen sind. Dies sind bislang die vier Präparate von Biontech/Pfizer, Moderna, Johnson & Johnson sowie von Astrazeneca.
Die EU-Staaten können unterdessen selbst entscheiden, ob sie ungeachtet der geplanten EU-Regelung für Geimpfte weiterhin Test- oder Quarantäne-Pflichten verhängen wollen. Einige Länder, wie zum Beispiel Griechenland, erlauben Geimpften aus einigen Drittstaaten bereits die Einreise ohne Quarantäne. Die Entscheidung vom Mittwoch muss formell noch von den EU-Mitgliedern bestätigt werden.
Reiseerleichterungen auch ohne Impfung
Die Einigung sehe zudem vor, dass künftig wieder mehr Menschen unabhängig von der Impfung einreisen dürfen, heißt es weiter. So soll der Grenzwert für die Anzahl von Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen von 25 auf 75 angehoben werden. Aus welchen Ländern die Einreise unter diesen Voraussetzungen bald einfacher wird, beraten die EU-Staaten in den kommenden Tagen laut "DPA" gesondert. Für den Fall, dass sich die Corona-Infektionsrate in einem Land binnen kurzer Zeit dramatisch zuspitze, sei eine Art Notbremse vorgesehen.
Parallel dazu arbeitet die EU daran, das Reisen innerhalb Europas mithilfe eines Impfzertifikats einfacher zu machen. Die Verhandlungen zwischen EU-Staaten und dem Europaparlament am Dienstagabend hätten jedoch kein Ergebnis gebracht und sollten am Donnerstag wieder aufgenommen werden, melden mehrere Medien.