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27. August 2016 | 14:16 Uhr
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DRV tagt in Berlin statt Kusadasi

Der Deutsche Reiseverband macht einen Rückzieher und streicht seinen Kongress in Kusadasi nur acht Wochen vor dem Termin. "Grund sind die Anmeldezahlen zur diesjährigen DRV-Jahrestagung, die seit einigen Wochen stark rückläufig sind", begründet die Branchenvertretung ihre Entscheidung. Wegen der anstehenden Vorstandswahlen und der "notwendigen demokratischen Legitimation" tagt der DRV stattdessen in Berlin. Am Termin vom 27. bis 29. Oktober soll sich nichts ändern. Die Tagungs-Location ist noch nicht bekannt.

"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", sagt Verbandspräsident Norbert Fiebig nach der Diskussion im Vorstand. Tatsächlich waren auch die Mitglieder in dieser Frage gespalten. Prominente und weniger prominente Mitglieder forderten offen die Absage der Tagung, andere wollten unbedingt daran festhalten, aus Solidarität mit türkischen Partner und – hinter vorgehaltener Hand – auch aus Furcht, dass eine Absage das Last-Minute-Geschäft zusätzlich belaste. Jetzt ist die Hauptsaison gelaufen.

Offenbar waren es keine Sicherheitsbedenken, die die DRV-Mitglieder von Kusadasi fernhielten und für Stornos sorgten. Vielmehr schreckte die Politik von Staatspräsident Erdogan, seine "Säuberungen" nach dem gescheiterten Putschversuch und seine verbalen Angriffe gegen Deutschland und Europa ab. Dies thematisiert der DRV jedoch nicht, schließlich soll die Tagung nun 2018 in Kusadasi stattfinden.

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