Discover Airlines will Streikauswirkungen begrenzen
Der Lufthansa-Ferienflieger will möglichst viele der 270 Flüge, die von Dienstag bis Freitag auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke ab Frankfurt und München geplant waren, trotz des Streiks der Piloten und des Kabinenpersonals durchführen. Genaue Zahlen konnte Discover Airlines noch nicht nennen.
Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo haben die Piloten und das Kabinenpersonal zu einem viertägigen Streik bis einschließlich Freitag aufgerufen. Am Dienstag wolle man "viele Flüge" durchführen und suche nach Lösungen für Passagiere, deren Flüge möglicherweise gestrichen werden, heißt es von Discover Airlines. Die Gewerkschaft Ufo geht davon aus, dass Lufthansa mit der Umverteilung von Flügen auf andere Konzerngesellschaften die Auswirkungen des Streiks mildern wird. Die Streikfolgen am Mittwoch, Donnerstag und Freitag würden noch geprüft. Von Änderungen betroffene Reisende würden so schnell wie möglich von informiert und sollen sich auch online auf https://www.lufthansa.com/de/de/flugplan-und-flugstatus#/ aktiv informieren.
Scharfe Kritik
Die Lufthansa-Tochter kritisierte den Arbeitskampf scharf. "Discover Airlines verurteilt den Streikaufruf der beiden Gewerkschaften Ufo und VC aufs Schärfste", so das Unternehmen. Es sei "völlig unverantwortlich", die Beschäftigten in der Hauptreisezeit zu einem viertägigen Streik aufzurufen, obwohl mit der Gewerkschaft Verdi eine Tarifeinigung erzielt worden sei. "Die einseitige Eskalation der Spartengewerkschaften seit Bekanntgabe des Tarifabschlusses mit Verdi sowie der Streikaufruf zeigen sehr deutlich, dass es hier nicht um die Interessen der Mitarbeitenden von Discover Airlines geht."
Einfluss auf dem Prüfstand
De facto findet der Streik nicht trotz der Tarifeinigung mit Verdi statt, sondern sie ist eine Reaktion darauf. Für die Gewerkschaften VC und Ufo geht es nicht nur um Discover, sondern auch um den Einfluss im Stammkonzern, in dem sie bislang tariflich fest verwurzelt sind. Das Management hat mit Discover Airlines und der bislang nicht tarifierten City Airlines zwei Flugbetriebe etabliert, die zu geringeren Kosten Flüge übernehmen können, die bislang von der Lufthansa selbst oder ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline geflogen werden. Deren Flotte könnte künftig schrumpfen, so dass Arbeitsplätze zu den klassischen Tarifkonditionen verschwinden.
Christian Schmicke