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13. Oktober 2024 | 21:03 Uhr
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Dertour fordert niedrigere Prämien für Insolvenzabsicherung

In der allgemeinen Freude über steigende Umsätze legte Dertour-CEO Ingo Burmester (Foto) auf dem DRV-Hauptstadtkongress den Finger in die Wunde der Branche. Die Gästezahlen lägen immer noch unter der vor Corona und der Trend der Pauschalreise sei rückläufig. "Das wichtigste Kriterium der Pauschalreise, der günstige Preis, ist uns verlorengegangen", so Burmester.

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Dertour-CEO Ingo Burmester: Der Preisvorteil der Pauschalreise ist verlorengegangen

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"Wir haben die Pauschalreise groß gemacht", sagt der Dertour-Chef, sie sei der Goldstandard. Sie stehe heute für Sicherheit und Flexibilität. Das Hauptargument für diese Reiseform sei aber verlorengegangen. "Was war ursprünglich in der 70er Jahren das wichtigste Thema der Pauschalreise?", fragt Burmester und gibt gleich selbst die Antwort: "Der Preis!" Das Bündeln von Flug und Hotel im großen Stil habe zu einem Preisvorteil gegenüber Einzelleistungen geführt. Davon sei heute nichts mehr übrig.

Ein Drittel der Pauschalreisekunden könnte wegbrechen

Die Pauschalreise werde durch Regularien immer teurer, so Burmester, und der langfristige Trend des Anteils der Pauschalreise am gesamten Reisekuchen sei rückläufig. Das kleine Plus in diesem Jahr könne darüber nicht hinwegtäuschen. Die Gästezahlen der Branche hätten immer noch nicht den Vor-Corona-Stand erreicht hätten. Das habe mit der Teuerung der Reisepreise zu tun. Ein Drittel der Kunden könne sich womöglich bald keine Urlaubsreise mehr leisten, so der Dertour-Chef. "Wir müssen dafür sorgen, dass wir mit der Pauschalreise wieder attraktiver werden."

Die Überarbeitung der Pauschalreiserichtlinie aus Brüssel verschärfe die Lage noch. Die Pauschalreise müsse entlastet werden und nicht mit immer neuen Auflagen belastet. Hier hat Burmester Justizminister Marco Buschmann hinter sich. Die Bundesregierung werde Änderungen nur da mittragen, wo sie sinnvoll seien. Die sogenannte Drei-Stunden-Regel, wonach mehrere Einzelleistungen automatisch zu einer Pauschalreise würden, wenn sie innerhalb von drei Stunden gebucht werden, sei nicht akzeptabel. Dem werde man entgegentreten und es sehe so aus, als ob die auch gelänge.

Buschmann baut beim Reisen buchen auf Transparenz. "Wir sollten den Verbrauchern eine Absicherung nicht aufdrängen", so der Minister. Die Kunden sollten selbst entscheiden, ob sie eine Pauschalreise mit Sicherheit oder Einzelleistungen ohne Absicherung buchen wollten.

Lob gibt es vom Justizminister an die Branche für das Handling der FTI-Pleite. "Das ist richtig gut gelaufen." Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) habe seine Feuertaufe bestanden, so Buschmann. Die Prämien, die die Veranstalter dafür zahlen müsste, sollten sie nicht nur unter Kostengesichtspunkten sehen. Die Versicherung stehe für Qualität und zahle auf das Vertrauen der Kunden in die Pauschalreise ein. Und er kündigt an, dass der DRSF trotz der FTI-Insolvenz die Höhe der Sicherheiten und Entgelte von einem Prozent des Reisepreises halten könne.

Prämien für den Reisesicherungsfonds müssen runter

Dertour-Chef Burmester reicht das nicht. "Wir müssen von diesem Prozentpunkt in der Pauschalreise runter", sagt er und macht eine Beispielrechnung auf. Bei einem Reisepreis von 2.000 Euro sind das 20 Euro. "Auf der Mittelstrecke liegt der durchschnittliche Deckungsbeitrag einer Pauschalreise bei 20 Euro." Der Insolvenzschutz belaste die Veranstalter daher viel stärker als die Debatte erkennen lasse. "Wir haben keine Möglichkeit, das Thema zu puffern", so Burmester.

Burmester fordert eine Senkung der Kosten für den DRSF und eine Betragsstafflung nach Bonität der Veranstalter. Es könne nicht sein, dass manche Veranstalter auf volles Risiko führen und alle den gleichen Beitrag bezahlten. "Das kann nicht gerecht sein."

Thomas Hartung

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