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22. Juli 2020 | 12:29 Uhr
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DER Touristik macht alle Airport-Stationen dicht

Insgesamt 13 Stationen mit 80 Mitarbeitern fallen dem Rotstift zum Opfer. Der Vor-Ort-Service sei wegen des Einbruchs der Passagierzahlen "nicht mehr wirtschaftlich darstellbar“, sagt DER-Touristik-CEO Ingo Burmester.

DER Reisebüro Flughafen Stuttgart

Die Flughafenstationen von DER Touristik, wie hier in Stuttgart, werden zum Jahresende geschlossen

Rund ein Jahr ist es her, dass Branchenprimus TUI ankündigte seine Flughafenstationen zum Jahreswechsel zu schließen und Reisenden bei Problemen oder fragen am Airport ausschließlich via Hotline und Internet zur Verfügung zu stehen. Dafür erntete TUI heftige Kritik aus dem touristischen Vertrieb – sogar eine Petition wurde eingereicht, um für den Fortbestand der persönlichen Anlaufstellen zu werben. Doch es nützte nichts.  

Nun folgt mit DER Touristik auch die Nummer zwei im deutschen Markt diesem Beispiel. Der Konzern kündigt an, das Tochterunternehmen für den Betrieb der Flughafenstationen mit Sitz in Düsseldorf zum Jahresende aufzulösen und die 13 Stationen dichtzumachen. Anders als TUI, die die Schließung mit einem veränderten Kundenverhalten und der Verbesserung technischer Kommunikationsmöglichkeiten begründet hatte, räumt DER Touristik ein, dass der Schritt aus der Not geboren sei. "Unser Airport-Service war über Jahrzehnte eine wichtige Leistung, die viele Kunden gerne genutzt haben. Gerade in den Hochsaisons, aber auch insbesondere in Krisen haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Airport-Stationen einen wertvollen Beitrag geleistet", sagt Burmester.

Die Umsätze an den Airport-Stationen, an denen in erster Linie Last-Minute-Angebote und Zusatzleistungen verkauft sowie Zahlungen angenommen werden, seien bereits in den letzten Jahren immer stärker zurückgegangen, heißt es von DER Touristik. Deshalb würden "ähnliche Leistungen in der Branche heute zumeist bereits anders erbracht". Auch bei DER Touristik werde die persönliche Unterstützung der Gäste künftig ausschließlich per App und über eine Hotline sichergestellt. Gespräche und Verhandlungen zwischen der Geschäftsführung und dem Betriebsrat würden im August aufgenommen, kündigt Burmester an.

Christian Schmicke

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