Coronavirus schüttelt Kreuzfahrtrouten durch
Wegen der Krise um den Erreger ändern immer mehr Kreuzfahrtgesellschaften ihre Asien-Routen. So erklärt etwa TUI Cruises, man prüfe für eine geplante Reise Anfang März, bei der Hafentage in Hongkong eingeplant seien, alternative Routen. Unterdessen haben NCL, Celebrity Cruises, Cunard und P&O geplante Anläufe in China gestrichen.
"Wir beobachten die Entwicklung der Situation in Hongkong und prüfen derzeit vorsorglich alternative Fahrtrouten für die Reise der "Mein Schiff 6" vom 4. bis 18. März, die Hafentage in Hongkong enthält", heißt es von TUI Cruises auf Anfrage. Über eine mögliche Veränderung werde man die Gäste so schnell als möglich informieren. Alle Schiffe verfolgten aktuell bis auf weiteres ihre Fahrpläne, auch die"„Mein Schiff 6", die in Südostasien unterwegs sei. Auch alle Landausflüge fänden wie geplant statt, erklärt eine Sprecherin.
Wie berichtet, hatte zuvor Norwegian Cruise Line das gesamte Asien-Programm der "Norwegian Spirit" gestrichen. Die Carnival-Tochter Costa teilte auf Anfrage mit, sie habe bis Ende Februar alle Reisen von den Heimathäfen in China abgesagt. Angesichts der unsicheren Situation werde man die Entwicklung weiter aufmerksam verfolgen und sich eng mit den zuständigen Behörden abstimmen, bevor über das weitere Vorgehen entschieden werde.
Celebrity Cruises hat laut dem Fachportal "Travel Weekly“ eine Reise der "Celebrity Millennium“ von Hongkong Mitte Februar gestrichen. Außerdem seien auf zwei Reisen der "Celebrity Constellation" die Routen geändert worden, um Singapur und Thailand zu meiden.
Cunard lässt die "Queen Mary 2" mehrere Häfen in Südostasien nicht anfahren, darunter Phuket in Thailand, Penang und Klang in Malaysia sowie Singapur und Hongkong. Das Schiff reist direkt ins australische Freemantle.
Die britische Reederei P&O Cruises verzichtet auf Anläufe in Shanghai und Hongkong in der ersten März-Hälfte während der Weltreise der "Arcadia“. Alternative Stopps sollen demnächst angekündigt werden.
Auf der in Japan unter Quarantäne stehenden "Diamond Princess" ist indes von Mittwoch auf Donnerstag die Zahl der registrierten Coronafälle um 44 auf 218 gestiegen. Die erneut angestiegene Zahl der Fälle wirft laut einer Meldung der "South China Morning Post" Fragen nach der Funktionsfähigkeit der Quarantänemaßnahmen an Bord auf. Die Menschen dort müssen in ihren Kabinen bleiben und sind bei planmäßigen Gängen an Deck gezwungen, Atemmasken zu tragen und einen Sicherheitsabstand zu anderen Passagieren zu halten. Unter anderem erkrankte in den vergangenen Tagen auch ein Mitarbeiter, der für die Durchführung der Maßnahmen zuständig war, obwohl er stets mit Atemmaske und Handschuhen ausgerüstet gewesen sein soll.