Coronavirus kostet die Luftfahrt Milliarden
Die internationale Luftfahrtorganisation Icao rechnet mit Einbußen von vier bis fünf Milliarden Euro durch Flugstreichungen. Von der Ausdünnung des Angebots sind nicht nur China-Flüge betroffen.
Innerhalb weniger Wochen ist der Flugverkehr von und nach China im Zuge der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eingebrochen. Nach Icao-Informationen haben rund 70 Fluggesellschaften weltweit alle internationalen Flüge von und zum chinesischen Festland gestrichen, darunter auch Lufthansa. Die größte deutsche Airline wird die Verbindungen nach China mit Ausnahme von Hongkong nicht vor Ende März wieder aufnehmen. Weitere 50 Airlines hätten ihren Flugplan gekürzt, so der Luftfahrtverband. Die ausländischen Fluggesellschaften verringerten ihre Kapazitäten ins Reich der Mitte damit um 80 Prozent, chinesische Airlines immerhin um 40 Prozent.
Am stärksten betroffen sind natürlich Strecken innerhalb des asiatischen Raums; besonders zwischen Japan, Thailand sowie Taiwan und China. Doch mittlerweile berühren die Ausläufer des Bebens im Flugverkehr auch Verbindungen von und zu anderen Zielen. So kündigte Singapore Airlines am Dienstag an, von März bis Mai insgesamt 670 Flüge zu 96 Destinationen zu streichen. Dies trifft auch Verbindungen ab Deutschland. So fallen im März und April jeweils zwei und im Mai vier Flüge von Frankfurt nach Singapur aus. Ab Düsseldorf werden im Mai drei Flüge gestrichen. Betroffen ist außerdem ein Flug von Frankfurt nach New York am 10. Mai.
Für die Touristik in Deutschland bringt das zusätzliche Unsicherheit mit sich, denn mit Singapore Airlines sind viele Fluggäste nach Australien, Neuseeland und zu anderen Destinationen in Südostasien unterwegs. Allein nach Australien cancelt die Airline bis Ende Mai 65 Flüge, nach Christchurch in Neuseeland fallen drei Flüge aus.