CDU-Wirtschaftsrat fordert Reiseverbot in Risikogebiete
Angesichts wieder steigender Neuinfektionen, werden Stimmen für ein generelles Reiseverbot laut. „Reisen in Risikogebiete müssten konsequenterweise auch untersagt werden“, sagt Wolfgang Steiger, der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats in „Bild“. Allerdings kommt auch aus der Wirtschaft Kritik an dem Vorschlag.
„Das Reiserecht kann nicht höher bewertet werden, als die Rechte von Millionen Deutschen, denen ansonsten ein erneuter Lockdown droht“, begründet Steiger seine Forderung. Ein zweites Mal das Arbeitsleben herunterzufahren, könne sich Deutschland nicht leisten. Der CDU-Wirtschaftsrat ist keine Unterorganisation der Partei, sondern ein unabhängiger Verein.
Reiseverbote würden deutschen Unternehmen eher schaden, argumentieren andere Interessenvertreter und Verbände. „Das betrifft in ganz besonderer Weise die Geschäftsreisen der stark internationalisierten deutschen Unternehmen“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, in der „Welt".
Widerspruch kommt auch aus der SPD und von den Liberalen. Der Präsident des SPD-Wirtschaftsforums, der frühere TUI-Chef Michael Frenzel, sagte dem SWR, er halte davon "überhaupt nichts." Für Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, ebenfalls SPD, könne ein Reiseverbot "nur ein letzter Schritt sein", berichtet die Tagesschau. FDP-Vizefraktionschef Michael Theurer bezeichnet ein Reiseverbot als "absolut unverhältnismäßig und gleichzeitig null praktikabel", berichtet die "Tagesschau".
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